KONSTANZ (dpa) — 3,35 Meter — so niedrig ist der Boden­see-Pegel in Konstanz im Sommer selten. Sogar der Niedrig­was­ser-Rekord für die Jahres­zeit könnte bald fallen. Das hat auch Auswir­kun­gen auf die Schifffahrt.

Wegen des niedri­gen Wasser­stan­des im Boden­see kommt es zu ersten Proble­men im Schiffs­ver­kehr. Am Schwei­zer Ufer und im Alten Rhein zwischen Rorschach und Rhein­eck fahren nach Angaben der Schwei­ze­ri­schen Boden­see-Schiff­fahrt vorerst keine Schif­fe mehr. «Wann die Saison auf dem Alten Rhein wieder aufge­nom­men werden kann, ist noch ungewiss», teilte das Unter­neh­men mit. Aktuell sei der Wasser­stand zu niedrig und die Tendenz gehe weiter nach unten.

Der Seespie­gel in Konstanz sei im Schnitt nur etwa alle 30 Jahre im Sommer so niedrig wie aktuell gemes­sen, sagte eine Spreche­rin der Landes­an­stalt für Umwelt Baden-Württem­berg (LUBW). Am Donners­tag sei der Wasser­stand mit 3,35 Meter rund 90 Zenti­me­ter niedri­ger gewesen als es für die Jahres­zeit üblich sei.

«Vom saiso­na­len Rekord­wert ist dies nur noch rund 20 Zenti­me­ter entfernt», sagte die Spreche­rin. Wenn es in den kommen­den Wochen weiter so wenig Nieder­schlag gebe, sei es daher gut möglich, dass der bishe­ri­ge Saison-Rekord im Boden­see «in diesem Sommer oder Herbst erreicht oder sogar unter­schrit­ten wird». Bisher liege der saiso­na­le Niedrig­was­ser­re­kord bei 3,17 Meter, gemes­sen in den Jahren 1949 und 1976.

Noch niedri­ger sei der Wasser­stand des Boden­sees aber oft von Januar bis März, beton­te die LUBW-Spreche­rin. So lag der Seespie­gel am 15. März nur bei 2,83 Meter — ein für diese Jahres­zeit nicht ungewöhn­li­cher Wert, weil Nieder­schlag in diesen Monaten in den Alpen meist als Schnee fällt und damit nicht gleich in den Boden­see fließt.

Die Boden­see-Schiffs­be­trie­be (BSB) in Konstanz teilten mit, dass ihre Flotte bei Pegel­stän­den von mindes­tens drei Metern «problem­los» fahren könne. Ab einem Wasser­stand unter 3,10 Metern könne es aber Einschrän­kun­gen für Rollstuhl­fah­rer an einzel­nen Anlege­stel­len geben. «Dass einzel­ne Linien oder die Schiff­fahrt komplett einge­stellt werden müssten, ist unwahr­schein­lich», sagte eine BSB-Sprecherin.