Der VfB Fried­richs­ha­fen hat, nach zwei Siegen in Folge, das dritte Spiel in der CEV Champi­ons League Volley Men verlo­ren. Das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm unter­lag den Gastge­bern Trenti­no Itas deutlich mit 0:3 (19:25, 18:25, 18:25). Die Italie­ner hatten vor allem im Aufschlag mehr zu bieten als der deutsche Rekord­meis­ter und spezi­ell Nimir Abdel-Aziz berei­te­te den Häflern große Proble­me. Nach Halbzeit der Spiele in Pool E liegt Fried­richs­ha­fen mit zwei Siegen und sechs Punkten auf Platz zwei. Anfang Febru­ar wird die zweite Hälfte des Turniers in Fried­richs­ha­fen ausgetragen.

Starzu­spie­ler Simone Gianel­li war immer noch Corona bedingt nicht im Kader, sein Stell­ver­tre­ter fiel verlet­zungs­be­dingt aus. Was sich nach großer Katastro­phe für Trenti­no Itas anhör­te, war gar keine. Die Italie­ner haben schließ­lich Diago­nal­an­g­rei­fer Nimir Abdel-Aziz. Und der kann auch zuspie­len — besser vielleicht als viele andere Gelern­te dieser Zunft. Aber vor allem ist der Nieder­län­der ein Aufschlag­wun­der. Zu Beginn war der VfB am Drücker und machte immer wieder mit Linus Weber die Punkte (1:0, 4:2). Dann kam Nimir, servier­te drei Mal in Folge und Trenti­no übernahm das Zepter (8:10).

Linus Weber und Nimir — vergan­ge­nes Jahr noch Teamkol­le­gen in Mailand — liefer­ten sich sodann ein Duell im Angriff. Der junge Deutsche brach­te sein Team sogar wieder sehr nah heran (16:17). Avery Aylsworth bekam seine erste Einsatz­zeit in der Champi­ons League und stabi­li­sier­te die Defen­si­ve. Aller­dings hatte auch Ricar­do Lucarel­li einen ziemlich guten Tag erwischt und servier­te die Häfler förmlich aus (17:21). Nimir beende­te den Satz dann, wie er das eben am Donners­tag­nach­mit­tag am besten konnte: mit einem Ass (19:25).

Man hatte das Gefühl, die Beine waren schwer in der dritten Begeg­nung inner­halb von 68 Stunden. Und auch die perfek­te Annah­me vom Novosi­birsk-Spiel war über Nacht verlo­ren gegan­gen. Alessan­dro Michie­let­to servier­te das erste Ass im Satz (5:8) und als Juhka­mi nur den Block traf, war Trenti­no schon ein ganzes Stück enteilt (10:13). Arno van de Velde kam und fügte sich mit einem Block gegen Podrasca­nin gut ein (14:17). Aller­dings kam dann wieder Nimir um die Ecke, der es einfach selbst besorg­te, wenn seine Angrei­fer nicht wollten wie er. Einmal machte der Nieder­län­der sogar einen Fehler (18:22), bügel­te diesen aber mit Ass Nummer vier wieder aus (18:24). Ein Ball ins Aus des einge­wech­sel­ten Nemo Mote beende­te dann Satz zwei (18:25).

Van de Velde und Mote blieben, zusätz­lich kam Rares Balean aufs Feld. Und mit frischem Perso­nal wirkten die Häfler deutlich sprit­zi­ger. Lisinac’ Ass beant­wor­te­te Balean mit eben einem solchen (8:10). Weil aber auch Nimir weiter im Service kein Erbar­men kannte, musste Cheftrai­ner Micha­el Warm die Auszeit nehmen (9:13). Die Häfler machten kein schlech­tes Spiel. Aber der Aufschlag­druck der Italie­ner war zu groß, und das Service der Häfler wenig proble­ma­tisch für den Gegner. Andrea Argen­ta block­te Rares Balean (17:22) und Michie­let­to hatte noch ein Ass im Arm (17:23). Lisinac auch und damit setzte er den Schluss­punkt der Begeg­nung (18:25).

„Wir haben gar nicht so schlecht gespielt“, sagt VfB-Libero Markus Steuer­wald nach dem Spiel. „Trento hat aller­dings die eigenen Chancen genutzt und großen Druck im Aufschlag gehabt. Wenn wir das ganze Turnier betrach­ten, müssen wir aber zufrie­den sein. Wir haben zwei von drei Spielen gewon­nen, das war sehr wichtig.”