OCHSENHAUSEN — Beim Dishang 2020 ITTF Men’s World Cup am Wochenende im chinesischen Weihai haben die beiden Teilnehmer aus dem Bundesligateam der TTF Liebherr Ochsenhausen keine Bäume ausreißen können. Der an Position vier gesetzte Hugo Calderano schied im Achtelfinale aus und Kanak Jha überstand die Gruppenphase nicht, hatte aber auch Pech bei seinen beiden sehr knappen Niederlagen.
Bei der schwierigen Turniervorbereitung mit einer 14-tägigen Quarantänezeit, in der erst in der zweiten Woche unter immensen Einschränkungen trainiert werden durfte, kann man aus dem Abschneiden des Duos in Weihai keine allzu weitreichenden Schlüsse ziehen – gerade Spieler, die viel Training benötigen, waren hier im Nachteil.
Weltcupsieger wurde im Übrigen der chinesische Weltranglistenerste Fan Zhendong, der im Endspiel seinen Landsmann, den amtierenden Weltmeister Ma Long, in sieben Sätzen knapp auf Distanz hielt.
Der 20-jährige US-Amerikaner Kanak Jha war einen Tag vor seinem prominenten Ochsenhauser Mannschaftskollegen ins Turnier eingestiegen und am Ende an zwei Bällen am Einzug ins Achtelfinale gescheitert. In Gruppe 2, in die kurioserweise nur TTF- und Ex-TTF-Spieler gelost worden waren, musste der Kalifornier zunächst trotz zweimaliger Satzführung ein 3:4 gegen den Engländer Liam Pitchford hinnehmen (11:7, 4:11, 15:13, 5:11, 5:11, 12:10, 4:11). Noch einen Tick enger ging es in Jhas zweitem Gruppenmatch zu: Gegen den Taiwaner Chuang Chih-Yuan konnte der Weltranglisten-27. aus Ochsenhausen zwar einen 1:3‑Satzrückstand egalisieren, zog im Entscheidungsdurchgang dann aber mit 12:14 den Kürzeren (12:10, 7:11, 3:11, 7:11, 11:6, 11:8, 12:14). Bei einem Sieg hätte er die zweite Turnierphase erreicht.
Dort hieß es für Hugo Calderano am Samstag Alles oder Nichts – und es missglückte. Gegen den allgemein als sperriger Gegner bekannten Weltranglisten-14. Jeoung Youngsik spielte sich das Geschehen vier Sätze lang auf etwa einem Level ab, doch dann zog der Südkoreaner davon und der Weltranglistensechste fand nicht mehr in seinen Rhythmus. 11:8, 14:16, 11:9, 10:12, 11:2, 11:7 hieß es am Ende für Calderanos Gegner.
Nur am Rande: Im Viertelfinale einige Stunden später traf der Gewinner übrigens mit seinem Landsmann Yang Woojin auf einen Spieler, der in der Meistersaison 2018/19 für die TTF aufgeschlagen hat, und verlor in sieben Durchgängen.
Kanak Jha kehrt nun nach Ochsenhausen zurück, sein Einsatz im Rahmen der „Bubble“ ist beendet. Hugo Calderano und Gauzy bleiben im Reich der Mitte, wo beide ab Donnerstag die mit einem Gesamtpreisgeld von 500.000 US-Dollar dotierten Grand Finals des Weltverbandes ITTF (19.–22. November in Zhengzhou) spielen werden. Danach darf Gauzy zurück in heimische Gefilde, während der Brasilianer dann auch noch an dem abschließenden, mit einer Preisgeldsumme von 800.000 US-Dollar besonders hoch dotierten WTT-Einladungsturnier im Macau (25.–29. November) teilnehmen wird.