KOPENHAGEN (dpa) — 2021 hatten Wissen­schaft­ler nördlich von Grönland ein etwa 30 mal 60 Meter großes Eiland entdeckt. Es wäre die nördlichs­te Insel der Welt gewesen. Doch die Insel ist gar keine Insel.

Die vermeint­lich nördlichs­te Insel der Welt ist in Wirklich­keit ein Eisberg. Das haben Wissen­schaft­ler aus Dänemark und der Schweiz heraus­ge­fun­den, die ein 2021 entdeck­tes Eiland neben weite­ren Insel­chen nördlich von Grönland unter­sucht haben. Man habe entdeckt, dass sich Wasser unter den «Inseln» befun­den habe und diese eigent­lich flache Eisber­ge seien, die an der Oberflä­che von Erde und Kies bedeckt seien, sagte der betei­lig­te Forscher Rene Forsberg in dieser Woche dem dänischen Wissen­schafts­me­di­um Videnskab.dk.

Forsberg bestä­tig­te der Deutschen Presse-Agentur die Angaben. Man habe alle seit 1978 gemel­de­ten Insel­po­si­tio­nen besucht — bei allen sei klar gewor­den, dass es sich nicht um Inseln handeln könne.

Die Suche geht weiter

Seit langer Zeit sind Wissen­schaft­ler, Entde­cker und andere in einem Gebiet nördlich von Grönland auf der Suche nach neuen Inseln. Ein schwei­ze­risch-dänisches Forschungs­team hatte vor gut einem Jahr einen beson­de­ren Fund gemacht: Sie tauften das etwa 30 mal 60 Meter große Eiland Qeqer­taq Avannar­leq, was so viel wie «Die nördlichs­te Insel» bedeu­tet. Es lag demnach noch einmal rund 800 Meter nördlich der 1978 entdeck­ten Insel Oodaaq am nördlichs­ten Zipfel Grönlands, die bis dato als das dem Nordpol am nächs­ten gelege­ne Stück Land galt.

Doch auch Oodaaq könne nicht als Insel bezeich­net werden, machten die Forscher fest. Demnach ist eine andere Insel namens Inuit Qeqertaat mit einer Positi­on von 83°39’55” N, 30°37’45”, W die nördlichs­te der Erde.