Das Klima weltweit wird wärmer, die Meeres­eis­de­cke in der Arktis wird immer dünner. Die aktuel­len Tempe­ra­tur­re­kor­de zeigen, wie weit der Klima­wan­del fortge­schrit­ten ist.

Für Europa war der diesjäh­ri­ge Novem­ber zwar nur der zweit­wärms­te, doch für den Herbst insge­samt erreich­te der Konti­nent einen neuen Tempe­ra­tur­re­kord, hieß es in der Mittei­lung. Der bishe­ri­ge Novem­ber-Tempe­ra­tur­re­kord in Europa lag im Jahr 2015.

Die weltwei­te Tempe­ra­tur im vergan­ge­nen Monat lag dem Klima­dienst zufol­ge im Mittel fast 0,8 Grad über der 30-jähri­gen Referenz­pe­ri­ode von 1981 bis 2010 und 0,1 Grad über den bishe­ri­gen Rekord­wer­ten aus den Jahren 2016 und 2019. Am stärks­ten waren die Tempe­ra­tur­ab­wei­chun­gen über Nordeu­ro­pa, Sibiri­en und dem nördli­chen Polar­meer. Auch über Teilen der USA, Südame­ri­kas, Südafri­kas, über dem Tibeta­ni­schen Plateau, der östli­chen Antark­tis sowie über fast gesamt Austra­li­en seien bedeu­tend höhere Tempe­ra­tu­ren als im Durch­schnitt gemes­sen worden, hieß es.

In Europa lagen die Tempe­ra­tu­ren in den Herbst­mo­na­ten (Septem­ber, Oktober und Novem­ber) demnach durch­schnitt­lich 1,9 Grad über der Referenz­pe­ri­ode und 0,4 Grad höher als im bishe­ri­gen Rekord­jahr 2006. Es sei «nahezu sicher, dass 2020 das wärms­te Kalen­der­jahr Europas werden wird».

Die Tempe­ra­tu­ren in der Arktis und im nördli­chen Sibiri­en blieben weiter konstant hoch, was die Meereis­de­cke auf ihr zweit­nied­rigs­tes Niveau senke, sagte Coper­ni­cus-Klima­ex­per­te Carlo Buontem­po. «Dieser Trend ist sehr besorg­nis­er­re­gend und zeigt, wie wichtig es ist, gerade Regio­nen wie die Arktis genau zu beobach­ten. Sie erwärmt sich nämlich schnel­ler als der Rest der Welt.»

Der Klima­wan­del­dienst der EU erstellt monat­lich Berich­te über die Lufttem­pe­ra­tur, das Meereis und den Wasser­kreis­lauf. Dabei wird auf Daten von Satel­li­ten, Schif­fen, Flugzeu­gen und Wetter­sta­tio­nen rund um den Globus zurückgegriffen.