STUTTGART (dpa/lsw) — Muss sich der Sommer­ur­laub 2021 nach der Corona-Impfung richten oder der Zeitplan der Impfung nach den Urlaubs­plä­nen? Mit dieser Frage sieht sich derzeit zwar auch die eine oder Impfstel­le konfron­tiert. Aber der Termin­plan steht. Meistens.

In den Impfzen­tren in Baden-Württem­berg werden nur selten Termi­ne für Zweit­imp­fun­gen gegen das Corona­vi­rus verscho­ben. In der Regel würden die Zweit­ter­mi­ne einge­hal­ten, sagte ein Sprecher des Landes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart auf Anfra­ge. Zwar sei die Quote der verscho­be­nen Termi­ne nicht zu bezif­fern, da Termi­ne auf mehre­ren Wegen verscho­ben werden könnten wie beispiels­wei­se vor Ort, über ein Callcen­ter oder ein Postfach des Minis­te­ri­ums. «In Relati­on zur Gesamt­zahl der Impfun­gen dürfte die Quote aber nicht sehr groß sein», sagte der Sprecher. Vorver­legt werde wegen des erfor­der­li­chen Abstands zwischen der ersten und zweiten Impfung so gut wie kein Termin.

Es gebe aber durch­aus Inter­es­se an Änderun­gen, hieß es im Minis­te­ri­um weiter. «Je mehr Impfun­gen erfol­gen, desto mehr Menschen fragen auch nach dieser Möglich­keit», sagte der Sprecher. Er beton­te aber die beson­de­re Bedeu­tung der Termi­ne: «Die Zweit­imp­fung ist für eine Immuni­sie­rung unbedingt notwen­dig. Die Zweit­impf­ter­mi­ne sind in den Zentren für bestimm­te Wochen und damit für bestimm­te Liefe­run­gen fest eingeplant.»

Die Verschie­bung bereits einge­tak­te­ter Zweit­ter­mi­ne sei mit einem massi­ven Aufwand verbun­den. Deshalb sollten Zweit­imp­fun­gen nur aus wirklich zwingend notwen­di­gen Gründen verscho­ben werden. «Zahlrei­che Menschen warten noch immer auf eine Impfung, weil der Impfstoff weiter­hin zu knapp ist», sagte er. «Das sollten Menschen in ihre Überle­gun­gen immer mit einbeziehen.»

Die Ständi­ge Impfkom­mis­si­on empfiehlt für die Impfstof­fe von Biontech und Moder­na einen Abstand von sechs Wochen zwischen der ersten und zweiten Impfung. Beim Impfstoff von Astra­ze­ne­ca kann der Abstand in Abspra­che mit dem Impfarzt zwischen vier bis zwölf Wochen liegen. Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird nur einmal gespritzt. Hinwei­se darauf, dass es bei Termi­nen für eine Impfung mit dem anfangs umstrit­te­nen Vakzin Astra­ze­ne­ca zu ungewöhn­lich vielen Absagen gekom­men sei, gebe es nicht. «Der Impfstoff wird gut akzep­tiert», sagte der Ministeriumssprecher.

Baden-Württem­berg liegt mit einer Impfquo­te von rund 37,3 Prozent (Stand: Mittwoch) bei den Erstimp­fun­gen bundes­weit im Mittel­feld. Gut 11,9 Prozent sind vollstän­dig geimpft, wie aus den Daten des Impfda­sh­boards und des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) hervorgeht.