BAD BUCHAU — Am Sonntag, den 4. Juli 2021 findet wieder der Oberschwäbische Archäologietag in vier archäologischen Museen der Region statt. 15000 Jahre Ernährung ist das Tagesmotto, welches anschaulich und spannend im Quartett aufbereitet wird. Dazu zählen das Federseemuseum in Bad Buchau, die beiden Heuneburg Museen in Herbertingen-Hundersingen und die Bachritterburg in Kanzach. In diesem Jahr endet das 5‑jährige Förderprogramm der Kulturstiftung des Bundes „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“, das der archäologischen Museumsszene Oberschwabens einen innovativen Schub beschert hat.
Das Federseemuseum in Bad Buchau stellt im Verbund mit der Bachritterburg in Kanzach von 10 bis 18 Uhr die epochenübergreifende Frage: „Was wurde im Laufe der Jahrtausende gejagt, gesammelt, geerntet, gekocht und gegessen? “ Darauf gibt es jede Menge Antworten am museumspädagogisch ausgefeilten Aktionstag. Der kulinarische Trip führt durch die historischen Küchen steinzeitlicher Jäger und Sammler, eisenzeitlicher Kelten und mittelalterlicher Ritter. Von ungewöhnlichen Zutaten, eigenwilligen Kochtechniken, kreativen Speisen und weitreichenden Erfahrungen ist alles dabei — inklusive Einblicke in die Speisekammern, Ernährungsgewohnheiten und den Speiseplan von den Eiszeitjägern bis zum Mittelalter.
Im Federseemuseum in Bad Buchau gibt Experimentalarchäologe und Eiszeitexperte Rudolf Walter am Lagerfeuer äußerst eindrucksvoll sein Spezialisten-Know How preis. Dabei nimmt er die Ernährungsgewohnheiten unserer Vorfahren ins Visier, die ihr Lager vor 15000 Jahren an der Schussenquelle aufschlugen.
Karin Sieber-Seitz setzt die kulinarische Zeitreise bis in die frühe Eisenzeit fort. Neben den klassischen Nahrungsmitteln wie Milch, Fleisch, Honig und Eier werden auch Kultur‑, Sammel- und heimische Färbepflanzen thematisiert.
Ab 13 Uhr demonstriert Archäologin Bettina Reicke die jungsteinzeitliche Getreideverarbeitung und um 14 Uhr sind die ArchäoKids voll in ihrem Element.
In der mittelalterlichen Bachritterburg in Kanzach wird viel Interessantes, Erstaunliches und Leckeres zum Thema Ernährung im Mittelalter angeboten. Immer der Nase nach heißt es an der Riechbar, wo typische Gerüche aus der Mittelalterküche geschnuppert werden können. Darüber hinaus werden typische Mittelalterspeisen wie Hirsebrei, Griebenschmalz und Hypocras zubereitet. Zudem gibt es Kurzführungen zum Thema Ernährung und für Kinder werden mittelalterliche Spiele und Jagdbogenschießen angeboten.
Mehr Informationen sind auf den entsprechenden Internetseiten der vier Museen ersichtlich.