KÜRNBACH — Ein gutes Stück Heimat im Glas: Am Sonntag, 14. August gibt es beim Ober-schwä­bi­schen Biertag im Museums­dorf Kürnbach von 10 bis 18 Uhr die Vielfalt regio­na­len Bieres zu entde­cken – Probie­ren inbegrif­fen. Ein attrak­ti­ves Rahmen­pro­gramm bietet Spannen­des für die ganze Familie.

Ob filtriert oder natur­trüb, ober- oder unter­gä­rig, Pils oder Bock: Oberschwa­ben bietet eine großar­ti­ge Vielfalt an Bierspe­zia­li­tä­ten. Beim Oberschwä­bi­schen Biertag präsen­tie­ren die vier noch bestehen­den Tradi­ti­ons­braue­rei­en im Land-kreis Biber­ach ihr flüssi­ges Gold – das Bräuhaus Ummen­dorf, die Braue­rei Blank aus Zwiefal­ten­dorf, die Kronen-Braue­rei Laupheim und die Schus­sen­rie­der Erleb­nis­braue­rei. Hinzu kommen die Hausbraue­rei des Café Weich­hardt aus Biber­ach und die Schloss­braue­rei Aulen­dorf. Probie­ren gehört selbst­ver­ständ­lich dazu: Im Eintritts­preis sind Kostpro­ben der Braue­rei­spe­zia­li­tä­ten (oder Nicht­al­ko­ho­li­sches) inbegrif­fen. Der Fassan­stich findet um 11 Uhr statt. 

Genie­ßen, fachsim­peln und informieren

Der schat­ti­ge Biergar­ten zwischen den stroh­ge­deck­ten Bauern­häu­sern bietet den passen­den Rahmen für einen gemüt­li­chen Sonntag. Kulina­risch sorgen zwei Imbiss­stän­de, die Vesper­stu­be samt Biergar­ten und die Rißta­ler Trach­ten­grup­pe mit lecke­ren, im Bierteig ausge­ba­cke­nen Spezia­li­tä­ten für eine gute Grund­la­ge. Die Blasmu­sik­ka­pel­len der Musik­ver­ei­ne aus Mühlhau­sen und Winter­stet­ten­dorf spielen zünfti­ge Musik. Für den Fall, dass es regnet, steht ein Festzelt zur Verfügung. 

Selbst gemacht

Die Besuche­rin­nen und Besucher können mit den Braumeis­tern fachsim­peln oder sich von Frank Bittner von der Mikro­braue­rei Gigel­bräu aus Biber­ach e‑klären lassen, wie man sein eigenes Bier zuhau­se im Keller herstellt – Probie­ren seiner eigenen Bierkrea­ti­on inklu­si­ve. Frank Bittner schenkt auch ein herrlich rauchi­ges Ale aus, das mithil­fe heißer Eisen des Museums­schmieds Albert Ehrhart zum karamel­li­sier­ten „Stachel­bier“ wird. Einen weite­ren Hingu­cker bildet der Emmin­ger Jürgen Heiß mit seiner mobilen Braue­rei, der an diesem Tag auf offenem Feuer im Kessel Bier wie anno dazumal herstellt. Stefan Arneg­ger aus Tettnang führt zwei Mal durch den histo­ri­schen Hopfen­gar­ten des Museumsdorfs.

Rahmen­pro­gramm für die ganze Familie

Im histo­ri­schen Backhäus­le bäckt Museums­bä­cker Reiner Schowald unter anderem Treber­brot, und die Brenne­rei aus dem 19. Jahrhun­dert ist ebenso in Betrieb. An diesem Tag dreht auch die Mini-Dampf­bahn des Schwä­bi­schen Eisen­bahn­ver­eins e.V. schnau­bend ihre Runden. Planwa­gen­fahr­ten, Schau­hand­werk und Spiel- und Bastel­sta­tio­nen für die Kleinen runden das Angebot ab und machen den Oberschwä­bi­schen Biertag zu einem unter­halt­sa­men Sonntag für die ganze Familie. 

Oberschwa­ben ist histo­ri­sche Biergegend

Vor gut 150 Jahren gab es im Gebiet des heuti­gen Landkrei­ses Biber­ach über 180 Braue­rei­en, dazu brauten hunder­te Menschen daheim ihr eigenes Bier für den Hausge­brauch. Seitdem hat sich nicht nur die Braue­rei­en­land­schaft verän­dert, vielmehr wurde der ganze Braupro­zess durch techni­sche Neuerun­gen revolu­tio­niert: Ohne Kühlungs­tech­nik hätten Pils und Helles ihren Sieges­zug nicht antre­ten können. Auf die Histo­rie des Gersten­safts wird der Präsi­dent des „Vereins zur Förde­rung der oberschwä­bi­schen Bierkul­tur“ Hans-Georg Rimme­le kennt­nis­reich und unter­halt­sam in zwei Vorträ­gen (13 und 15 Uhr, begrenz­te Teilneh­mer­zahl) mit integrier­ten Bierver­kos­tun­gen eingehen.

Workshop „Kräuter­bü­schel binden“

Tradi­tio­nell band man früher zu Mariä Himmel­fahrt Kräuter­bü­schel zum Schutz von Haus und Stall. In drei 90-minüti­gen Workshops mit Museums­gärt­ne­rin Regine Sproll können erwach­se­ne Besucher um 10.30 Uhr, 12.30 Uhr und 14.30 Uhr ganz praktisch erfah­ren, welche Kräuter in solche Büschel gebun­den werden. Die Teilneh­mer­zahl ist begrenzt und es wird um Anmel­dung unter www.Museumsdorf-Kürnbach.de oder unter 07351 52–6792 gebeten. Zusätz­lich zum Museums­ein­tritt fallen Kursge­büh­ren in Höhe von fünf Euro an.