KRESSBRONN (dpa) — Die Obstbau­ern vom Boden­see rechnen dieses Jahr mit einer guten Apfel­ern­te. Mit voraus­sicht­lich 258.000 Tonnen werde die Menge über dem langjäh­ri­gen Schnitt liegen, teilte die Obst vom Boden­see Marke­ting GmbH zur offizi­el­len Eröff­nung der Apfel­sai­son am Diens­tag in Kress­bronn (Boden­see­kreis) mit. Im Vorjahr hatten die Obstbau­ern in der Region demnach rund 30.000 Tonnen weniger geern­tet. Auch die Quali­tät der Äpfel werde dank der vielen Sonnen­stun­den in den vergan­ge­nen Monaten dieses Jahr stimmen.

Von späten Frost­näch­ten und Unwet­tern wurde die Boden­see­re­gi­on dieses Jahr demnach weitge­hend verschont. Dank des warmen Frühjahrs habe die Apfel­ern­te zudem rund einein­halb Wochen früher begon­nen als üblich. Schon seit Mitte August würden Boden­see-Äpfel geern­tet und verkauft.

Ob die erwar­tet gute Ernte für die Obstbau­ern am Ende auch schwar­ze Zahlen bedeu­tet, sei aber unklar. Wegen gestie­ge­ner Kosten in der Produk­ti­on und sinken­der Nachfra­ge in Folge der Infla­ti­on sei die Unsicher­heit bei den Obstbau­ern groß. Dazu komme, dass Länder wie Polen in Folge des Ukrai­ne-Kriegs ihre Äpfel nicht mehr nach Russland, sondern verstärkt nach Deutsch­land lieferten.

Bundes­weit wird den Angaben zufol­ge eine Apfel­ern­te von rund einer Milli­on Tonnen erwar­tet, in Europa mehr als zwölf Millio­nen Tonnen.