OCHSENHAUSEN — Bereits zum dritten Mal konnte Bürgermeister Andreas Denzel am vergangenen Freitag (21. Mai) die Auszeichnung des European Energy Awards aus der Hand von Umweltministerin Thekla Walker entgegennehmen.
Im Rahmen des landesweiten Klimakongresses konnte das Stadtoberhaupt die Urkunde in Form eines Verkehrsschildes in Empfang nehmen. „Die wiederholte Auszeichnung mit dem European Energy Award ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune“, zeigte sich Andreas Denzel überzeugt. „Über ein Drittel der Städte, Gemeinden und Landkreise, die deutschlandweit am European Energy Award teilnehmen, stammen aus Baden-Württemberg. Dieser Spitzenplatz zeigt das große Engagement der Kommunen im Land, CO2-Emissionen zu reduzieren, erneuerbare Energien auszubauen oder Gebäude effizient zu sanieren“, so die Umweltministerin.
Bereits im Jahr 2012 hatte Ochsenhausen zum ersten Mal die Zertifizierung angestrebt und sich seither mehr Klimaschutz und energiebewusstes Handeln auf die Fahnen geschrieben. „Der derzeitige Energie- und Ressourcenverbrauch stößt in den kommenden Jahren an seine Grenzen“, erklärte Bürgermeister Denzel die Motivation zur Teilnahme. „Mit unseren Zielen und Maßnahmen schaffen wir auch für die Zukunft eine hohe Lebensqualität in unserer Stadt“. Seit fast zehn Jahren ist man in Ochsenhausen bemüht, zu einer deutlichen CO2-Reduzierung beizutragen.
Außerdem soll der Einsatz regenerativer Energien vorangetrieben werden. Ein wichtiger Baustein für mehr umweltfreundliche Energie bedeutete die Einrichtung eines Nahwärmenetzes, an das fast alle städtischen Gebäude angeschlossen sind. Ferner liefert ein großes örtliches Unternehmen Prozessabwärme von jährlich rund 4 Millionen kWh für das Nahwärmenetz.
Auch beim Bauplatzverkauf drängt die Stadt auf Klimaschutz. So müssen Neubauten mindestens den Standard KfW-Effizienzhaus 55 erfüllen. Und bei eigenen Neubauten und Sanierungsmaßnahmen legt die Stadt ebenfalls großen Wert auf Ökologie. Neben ökologischen Baustoffen werden unter anderem die Außenanlagen durch Gehölzauswahl und Blühstreifen insektenfreundlich gestaltet.
Die Idee des European Energy Awards aufgegriffen haben die Schülerinnen und Schüler des in Ochsenhausen angesiedelten Schülerforschungszentrums. Sie haben im Jahr 2017 ein großes Wasserrad entwickelt und größtenteils selbst gebaut. Dieses Wasserrad ist nicht nur Energiequelle, sondern seither auch eine Forschungsstation für die Schüler.
Die Freude über die von Umweltministerin Thekla Walker überreichte Auszeichnung ist auch beim eigens ins Leben gerufenen Energieteam groß. Das Energieteam Ochsenhausen setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Stadtverwaltung und je einem Vertreter der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Unterstützt und begleitet wird das Team beim eea-Prozess von Iris Ege von der Energieagentur Biberach. „Wir sind stolz auf die Auszeichnung“, berichtet Bürgermeister Denzel. „Und das ist Ansporn für uns, weiterzumachen, um dann beim nächsten Mal die Auszeichnung in Gold zu erhalten“. Dabei geht es nicht nur um kommunale Projekte, die in einem sogenannten energiepolitischen Arbeitspapier festgehalten wurden, auch die Bürgerinnen und Bürger sollen zum Mitmachen angeregt werden. „Mit Hinweisen zum Energiesparen beispielsweise oder kostenlosen Terminen zur Energieberatung wollen wir möglichst viele Menschen für das Thema Klimaschutz begeistern“, heißt es aus dem Energieteam.