Mit einer kriti­schen Lage wäre dann in der zweiten Novem­ber­hälf­te zu rechnen, sagte Anscho­ber in Wien. Binnen einer Woche sei die Anzahl der mit Covid-19-Patien­ten beleg­ten Inten­siv­bet­ten um 78 Prozent gestie­gen. Daher sei es notwen­dig, dass sich die Bevöl­ke­rung strikt an die neuen Maßnah­men im teilwei­sen Lockdown halte. Diesen Diens­tag schlie­ßen die Gastro­no­mie und fast das gesam­te Kultur- und Freizeit­an­ge­bot, landes­weit ist das Verlas­sen der Wohnung zwischen 20 und 6 Uhr nur zu bestimm­ten Zwecken erlaubt.

Am Montag wurden laut Anscho­ber in Öster­reich 4135 Neuin­fek­tio­nen verzeich­net. Das sei zwar deutlich weniger als zuletzt, aber wohl der für das Wochen­en­de typischen gerin­ge­ren Anzahl der Meldun­gen geschul­det. Die Regie­rung rechne in dieser Woche weiter­hin mit stark steigen­den Zahlen, sagte Anscho­ber. Der Effekt des teilwei­sen Lockdowns werde sich erst in rund zwei Wochen zeigen.

«Unser Ziel ist es, im Dezem­ber schritt­wei­se wieder zu öffnen und zu einem halbwegs norma­len Leben zurück­zu­keh­ren», hatte Bundes­kanz­ler Sebas­ti­an Kurz am Wochen­en­de betont. «Es ist notwen­dig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlas­tung der Inten­siv­me­di­zin zu verhin­dern.» Noch vor drei Wochen hatte die Regie­rung in Wien betont, ein zweiter Lockdown sei nicht denkbar. «Ich kann mir das überhaupt nicht vorstel­len», hatte Gesund­heits­mi­nis­ter Rudolf Anscho­ber (Grüne) am 11. Oktober dem Sender ORF gesagt.