MÜNCHEN (dpa) — «Ozapft is» soll es im Herbst in München wieder heißen. Nach zwei Jahren ohne Festzelt und Bier auf der There­si­en­wie­se will die Stadt München wieder das Oktober­fest feiern.

Nach zweijäh­ri­ger Corona-Zwangs­pau­se findet in diesem Jahr wieder das Oktober­fest in München statt. Das teilte Münchens Oberbür­ger­meis­ter Dieter Reiter (SPD) am Freitag mit. Zugangs­be­schrän­kun­gen soll es demnach nicht geben.

Am 17. Septem­ber soll es somit auf der There­si­en­wie­se erstmals wieder heißen: «Ozapft is». Das Fest dauert bis zum 3. Oktober.

Rund sechs Millio­nen Besucher lockte das größte Volks­fest der Welt vor der Pande­mie an. 2020 und 2021 war es wegen Covid-19 abgesagt worden. Länge­re Pausen gab es in der über 200-jähri­gen Geschich­te des Volks­fes­tes nur in Kriegszeiten.

Mittler­wei­le sind im Freistaat die Corona-Aufla­gen für Volks­fes­te wegge­fal­len. Bayerns Minis­ter­prä­si­dent Markus Söder (CSU) hatte klarge­stellt, dass das Oktober­fest nach seiner Überzeu­gung «zumin­dest nach recht­li­chen Gesichts­punk­ten» statt­fin­den müsse. «Ich finde, wir sollten das tun», sagte er auch. Die Entschei­dung, ob und wie Volks­fes­te statt­fin­den, treffen aller­dings die jewei­li­gen Kommu­nen. Somit lag der Ball bei der Landeshauptstadt.

Wirte wollen fried­lich feiern

Schon im vergan­ge­nen Jahr hatten sich die Verant­wort­li­chen der Stadt zuver­sicht­lich geäußert, dass dieses Jahr auf der There­si­en­wie­se wieder Bier in Strömen fließen könnte. Es würden Konzep­te entwi­ckelt, wie die Wiesn 2022 statt­fin­den könne und die Gäste so sicher wie irgend möglich Spaß haben könnten, sagte Reiter im vergan­ge­nen Septem­ber. Ähnlich äußer­te sich Wiesn-Chef Clemens Baumgärt­ner (CSU).

Kurzzei­tig war überlegt worden, ob das Fest wegen der im Herbst steigen­den Infek­ti­ons­zah­len vorver­legt werden könnte. Das wurde aber rasch verworfen.

Zuletzt war nach einem Auftritt des Kiewer Bürger­meis­ters Vitali Klitsch­ko im Münch­ner Stadt­rat per Live-Schal­te debat­tiert worden, ob angesichts des Krieges und des Leidens der Menschen fröhlich gefei­ert werden könne. Die Wiesn­wir­te hatten entgeg­net, es trage zur Völker­ver­stän­di­gung bei, wenn Menschen aus aller Welt fried­lich zusam­men feier­ten. Argumen­tiert wurde auch, eine Absage spiele eher Kreml­chef Wladi­mir Putin in die Hände, weil dies seine Macht zeige.

Die Freude der Wiesn­wir­te und Schau­stel­ler ist groß. «Das ist fast nicht in Worte zu fassen. Es ist schön, wirklich», sagte Peter Insel­kam­mer, Wirte­spre­cher und Wirt des Armbrust­schüt­zen­zelts, im Bayeri­schen Rundfunk. Die Schau­stel­ler-Spreche­rin Yvonne Heckl sagte: «Ich bin sprach­los. Ich kann’s noch gar nicht fassen. Ich könnte eigent­lich heulen vor lauter Freude.»