OLDENBURG (dpa) — Sammeln kann man fast alles, aber Tomaten­do­sen aus aller Welt, das ist schon ungewöhn­lich. Dabei haben auch die bunten Dosen eine Geschichte.

Anfangs nutzte Gunda Tuchen­ha­gen die leeren Tomaten­mark­do­sen, um Büroklam­mern aufzu­be­wah­ren oder Stifte reinzu­stel­len. Die Dosen auf dem Schreib­tisch waren irgend­wie beson­ders, vor allem aber praktisch.

«Aber das Sammeln ist ein schlei­chen­der Prozess», erzählt sie und blickt heute auf 490 Tomaten­mark­do­sen aus aller Welt.

Die Expona­te zieren das Esszim­mer der Altbau­woh­nung und sind unter­schied­lich groß. 40 Gramm, 70 Gramm, 140 Gramm. Die beherr­schen­den Farbtö­ne sind Rot und Gold. Die meisten Dosen sind leer, einige der neuen aber noch gefüllt. «In der Regel müssen aber alle vorsich­tig geöff­net und geleert werden, ohne jedoch die Dosen zu beschä­di­gen. Anderen­falls würden sie sich irgend­wann wölben und auch rosten.»

Jede Dose hat ihre Geschichte

Das wäre nach rund 40 Jahren ganz sicher der Fall, denn die ersten Dosen fanden sich 1983 auf dem Schreib­tisch der Lehre­rin ein. Inspi­riert durch eine Kunst­aus­stel­lung in Olden­burg nahm die Leiden­schaft ein Jahr später ihren Lauf. Die Dosen fanden ihren Weg aus Asien, Südame­ri­ka, ganz Europa, Neusee­land und vielen Ländern mehr nach Olden­burg. «Ich bin nicht überall gewesen», winkt die 63-Jähri­ge schmun­zelnd ab. Aber es habe sich eben rumge­spro­chen. Und fast alle Dosen haben ihre eigene Geschichte.

Erst vergan­ge­ne Woche brach­te ihr jemand eine Tomaten­mark-Dose aus Madagas­kar mit. Die Sammlung ist chrono­lo­gisch geord­net, aber die Suche hat Tuchen­ha­gen nicht syste­ma­ti­siert. Es geht ihr vor allem um eins: Spaß an der Freude. Die Expona­te stehen in einem spezi­el­len Setzkas­ten­re­gal. Das hat ihr Mann gebaut. Die Wohnung bietet mit ihren 3,60 Meter hohen Decken noch reich­lich Platz für weite­re Tomaten­mark­do­sen. «Da ist noch Luft nach oben», sagt die Sammlerin.