TUTTLINGEN — Solis­ten des Theaters Pforz­heim bringen mit der Badischen Philhar­mo­nie Pforz­heim im Novem­ber Ludwig van Beetho­vens einzi­ge Oper auf die Bühne: Am Diens­tag, 17. Novem­ber, ist in der Stadt­hal­le Tuttlin­gen „Fidelio“ zu erleben. Die 1805 in Wien urauf­ge­führ­te Oper gilt als erstes Werk und ist die meist­ge­spiel­te Oper der Welt. Das Theater Pforz­heim insze­niert das Werk im Beetho­ven-Jubilä­ums­jahr 2020 als ein Stück über Liebe im Kampf um Freiheit und Gerech­tig­keit. Die leicht gekürz­te, „corona­ge­rech­te“ Insze­nie­rung von Thomas Münster­mann unter der musika­li­schen Leitung von GMD Robin Davis beginnt in Tuttlin­gen um 20 Uhr. Tickets sind jetzt im Vorver­kauf zu haben.

“Fidelio oder die eheli­che Liebe” feier­te 1805 im Theater an der Wien seine Urauf­füh­rung. Dem Stück war damals aller­dings kein Erfolg beschie­den, nach nur zwei Wieder­ho­lun­gen wurde es wieder vom Spiel­plan abgesetzt. Zwei Mal überar­bei­tet – man kennt „Fidelio“ heute in der dritten, erstmals 1814 aufge­führ­ten Fassung — markiert das Werk einen Wende­punkt in der Opern­ge­schich­te. Beetho­vens Oper in zwei Aufzü­gen war nämlich die erste Oper, in der ein Kompo­nist das Genre nutzte, um eine persön­li­che politi­sche Botschaft auszu­drü­cken. Beetho­vens Oper “Fidelio” ist eine Hymne an die Freiheit. Er, der mit der „Ode an die Freude“ in seiner 9. Sinfo­nie einen Jubel­chor auf die Brüder­lich­keit aller Menschen kompo­nier­te, erkann­te nicht erst seit dem Schei­tern der Franzö­si­schen Revolu­ti­on, dass sein „Alle Menschen werden Brüder“ immer noch eine Utopie blieb. Vorla­ge des Libret­tos war mit „Leono­re“ ein außer­or­dent­lich erfolg­rei­cher Stoff aus der franzö­si­schen Revolu­ti­on, der bereits mehrfach vertont worden war. Das franzö­si­sche Origi­nal von Jean Nicolas Bouil­ly übersetz­te der Wiener Hofthea­ter-Sekre­tär Joseph Sonnleit­h­ner für Beethoven.

Im Zentrum der Handlung steht Leono­re. Sie sehnt sich nach ihrem Gatten, dem Edelmann Flore­stan, der verschleppt wurde und als politi­scher Gefan­ge­ner in willkür­li­che Haft kam. Sie hofft, dass er noch am Leben ist, und setzt alles in Bewegung, um ihn zu befrei­en. So verklei­det sie sich als Mann, gibt sich als „Fidelio“ aus und beginnt, im Gefäng­nis zu arbei­ten. Kerker­meis­ter Rocco soll indes das Grab für Flore­stan aushe­ben, denn Gefäng­nis­gou­ver­neur Don Pizar­ro hat beschlos­sen, dass der Gefan­ge­ne sterben muss. Am Ende stehen sich in Florestans Zelle Pizar­ro und Leono­re Auge in Auge gegen­über, um über Florestans Los zu entschei­den. Wird die Liebe den Sieg im Freiheits­kampf davontragen?

Karten für den Opern­abend gibt es bei der Vorver­kaufs­stel­le der Tuttlin­ger Hallen, der Ticket­box in der König­stra­ße 13 (beim „Runden Eck“) sowie bei den bekann­ten Vorver­kaufs­stel­len des Kultur­Ti­ckets Schwarz­wald-Baar-Heuberg in den Landkrei­sen RW, VS und TUT im Vorver­kauf. Tickets sind ab 24,10 € (inkl. Gebüh­ren) im vergüns­tig­ten Vorver­kauf zu haben. Online sind Karten unter www.tuttlinger-hallen.de und zu haben. Ein telefo­ni­scher Karten­ser­vice ist unter Tel. (07461) 910996 eingerichtet.