RAVENSBURG – Sechs Studen­ten erhiel­ten die Traum­no­te 1,0, eine/r eine starke 2,0 – die Oberschwa­ben­kli­nik hat im Ravens­bur­ger St. Elisa­be­then-Klini­kum einem heraus­ra­gen­den PJ-Jahrgang zum dritten Staats­examen gratu­liert. Das Septett darf sich damit ab sofort Ärztin und Arzt nennen, Ernst und Verant­wor­tung des Medizinerle­bens begin­nen damit erst richtig.

Zwei der sieben Absol­ven­ten (fünf Frauen, zwei Männer) haben bereits Verträ­ge als Assis­tenz­ärz­te bei der OSK unter­schrie­ben: Zhanna Osovski, die aus Baien­furt stammt, verstärkt künftig das Team von Chefarzt Prof. Dr. Dietmar Bengel in der Neuro­lo­gie, Carlos Heinisch das Team von Prof. Dr. Peter Klare in der Inneren Medizin 1. Auch weite­re Absol­ven­ten könnten noch bei der Oberschwa­ben­kli­nik bleiben.

Im Beisein von zahlrei­chen Chefärz­ten und des kaufmän­ni­schen Direk­tors Ulrich Hornstein, Mitglied der OSK-Geschäfts­lei­tung, wurden die kurz zuvor erst Geprüf­ten geehrt und mit offenen Armen verab­schie­det. „Es ist eine Ehre für mich, hier stehen zu dürfen. Sie wurden hier hervor­ra­gend ausge­bil­det und sind damit überall begehrt, natür­lich zuvor­derst bei uns“, sagte Ulrich Hornstein. „Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie der OSK die Treue halten, ob jetzt oder in der Zukunft. Wir erinnern uns gerne an dieje­ni­gen, die bei uns den Abschluss gemacht haben.“

Auch Prof. Dr. Karolin Thiel, die neue Chefärz­tin der Allgemein‑, Visze­ral- und Thora­x­chir­ur­gie, war hoch erfreut über den talen­tier­ten Nachwuchs, den sie als PJ-Beauf­trag­te noch kurz betreu­en durfte. „Es ist ein wunder­ba­rer und sehr spezi­el­ler Tag für Sie. Sie haben bereits so viel erreicht, und es geschafft zu haben, Arzt zu werden, ist ein ganz beson­de­res Gefühl“, sagte die Tübin­ge­rin. Was einen guten Arzt ausmacht? „Er muss Mensch sein, Mensch bleiben, er braucht Empathie, und er braucht auch Augen­hö­he“, erklär­te Prof. Thiel. „Alle Menschen wollen und sollten wertge­schätzt werden, gerade und umso mehr auch die erkrankten.“

Die PJ-Studen­ten waren voll des Lobes über die Ausbil­dung an der OSK. „Es gibt überdurch­schnitt­lich viele Lehrvi­si­ten hier und Studen­ten-Unter­richt, das ist wirklich außer­ge­wöhn­lich und ein Stand­ort­vor­teil für Ravens­burg im Vergleich zu anderen Klini­ken“, sagten Zhanna Osovski und Carlos Heinisch. Und ein weite­rer Stand­ort­vor­teil sei Sabine Selg aus dem Sekre­ta­ri­at der Chirur­gie, die sich seit Jahrzehn­ten rührend um die PJ-Studen­ten der OSK kümmert und unter viel Beifall Blumen überreicht bekam.

Das Prakti­sche Jahr umfasst eine zusam­men­hän­gen­de klinisch-prakti­sche Ausbil­dung von insge­samt 48 Wochen in den Pflicht­fä­chern Chirur­gie und Innere Medizin sowie wahlwei­se in einem anderen klinisch-prakti­schen Fach oder Allge­mein­me­di­zin (je 16 Wochen). In den insge­samt 15 Monaten bei der OSK absol­vier­ten die PJ-Studen­ten zahllo­se Praxis­kur­se sowie theore­ti­schen wie prakti­schen Unter­richt, der an der OSK nach dem Themen­ka­ta­log und dem PJ-Logbuch der Univer­si­tät Ulm gehal­ten wird. Neben der tägli­chen Arbeit auf den Statio­nen kam auch das Handwerk etwa in Form von chirur­gi­schen Naht- und Knoten­kur­sen, Gips- und Verband­kur­sen, Sonogra­phie-Semina­ren sowie Notfall­me­di­zin und Reani­ma­ti­ons­lehr­gän­gen nicht zu kurz.