BERLIN (dpa) — Von den Toten aufer­stan­den — her mit den Zeichen für das Leben! Die bekann­tes­ten Bräuche rund um Ostern stehen genau dafür. So haben sie sich entwickelt.

Ein Hase, der Eier bringt. Klingt irgend­wie schräg, hat aber Tradi­ti­on. Wie lange er schon durch die Gärten hoppelt und was das Oster­fest sonst an Bräuchen mit sich bringt — dazu ein paar Fakten:

Eier

Schon in der Antike galt das Ei als Symbol des Lebens. Im Chris­ten­tum entwi­ckel­te es sich zum Zeichen der Aufer­ste­hung Jesu: Es hält Leben in sich verschlos­sen, so wie das Grab Chris­tus in sich hält, aus dem dieser aufersteht.

Den Brauch, an Ostern Eier zu verschen­ken, gibt es etwa seit dem 16. Jahrhun­dert. Damals waren während der christ­li­chen Fasten­zeit Eier tabu, die Hühner legten aber selbst­ver­ständ­lich weiter­hin welche. Um sie haltbar zu machen, wurden sie gekocht und tradi­tio­nell rot gefärbt. Rot gilt als Farbe des Lebens, aber auch als Zeichen für das Blut Chris­ti. Heute schil­lern gekoch­te Oster­ei­er in allen Farben. Zum Dekorie­ren werden rohe Eier ausge­bla­sen und anschlie­ßend bemalt oder ander­wei­tig kunst­voll verziert.

Hase

Heute eng mit dem Oster­ei verbun­den, hat er eine ähnli­che Bedeu­tung. Bereits die Römer sahen den Hasen als Zeichen der Frucht­bar­keit an, weil er sich so schnell fortpflanzt. Im Mittel­al­ter zahlten die Bauern üblicher­wei­se die Abgaben für das von ihnen bestell­te Land in Natura­li­en. Einer der Termi­ne fiel regel­mä­ßig in die Oster­zeit, etwa auf den Gründon­ners­tag. Dann dienten hartge­koch­te Eier als Pacht­zins — aber auch Hasen. Eventu­ell haben diese zeitli­che Koinzi­denz und die vergleich­ba­re Symbo­lik dazu geführt, dass der eierbrin­gen­de Oster­ha­se als Figur entstand.

Wissen­schaft­lich erwähnt wurde er bereits Ende des 17. Jahrhun­derts. Im 1682 erschie­ne­nen Werk «Von Oster­ei­ern» («De ovis pascha­li­bus») wird ausge­führt, dass in Südwest­deutsch­land, der Pfalz, im Elsass und in Westfa­len solche Oster­ei­er Hasen­ei­er hießen. Man erzäh­le einfäl­ti­gen Leuten und kleinen Kindern, der Oster­ha­se brüte sie aus und verste­cke sie im Gras. Grob ist das auch heute noch der Fall. Aller­dings sind es inzwi­schen vor allem Schoko-Eier und andere Süßig­kei­ten, die für die Kinder in Gärten und Grünan­la­gen versteckt werden. Vom Oster­ha­sen, versteht sich.

Feuer

Bei den Germa­nen wurde der Frühling mit einem Feuer begrüßt. Es sollte die dunkle Jahres­zeit sowie Hexen und Geister vertrei­ben. Die ersten christ­li­chen Oster­feu­er gab es wohl um 750 in Frank­reich. Im deutsch­spra­chi­gen Raum sind sie seit dem 11. Jahrhun­dert bekannt.

Für das öster­li­che Feuer werden über den Winter Holz und Zweige gesam­melt und aufge­schich­tet. Als Teil der Oster­nachts­fei­er wird es in der Nacht von Karsams­tag auf Oster­sonn­tag vor der Kirche entfacht, die Oster­ker­ze anschlie­ßend daran entzün­det und in das dunkle Gottes­haus getra­gen. In vielen Orten Deutsch­lands ist dieser christ­li­che Zusam­men­hang jedoch in den Hinter­grund gerückt. Man trifft sich am Oster­feu­er, das auch gerne an einem anderen Oster­tag entfacht wird, unter­hält sich und trinkt oder isst.

Von Alexan­dra Stober, dpa