BERLIN (dpa) — In den meisten Bundes­län­dern haben die Oster­fe­ri­en begon­nen. Vor dem Verwand­ten­be­such sollten sich die Menschen auf Corona testen und weiter Maske tragen, raten Politi­ker. Die Klini­ken geben noch keine Entwarnung.

Gesund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD) und Famili­en­mi­nis­te­rin Anne Spiegel (Grüne) haben zu Beginn der Oster­fe­ri­en in vielen Bundes­län­dern mit Blick auf Reisen und Famili­en­be­su­che dazu aufge­ru­fen, Corona-Tests und Masken zu nutzen.

«Die Fallzah­len gehen stark zurück. Damit es so bleibt, sollte sich jeder vor einer Oster­rei­se testen lassen oder selbst testen», schrieb Lauter­bach bei Twitter. Er rate auch weiter zum freiwil­li­gen Tragen der Maske in Innenräumen.

Spiegel sagte den Zeitun­gen der Funke Medien­grup­pe, sie wünsche den Famili­en von Herzen, dass sie an Ostern zusam­men­kom­men könnten. «Ich rate dazu, dass sich alle vorher mit einem Schnell­test testen. Und wer mit öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln anreist, sollte dort eine FFP2-Maske tragen.»

60 Prozent der Klini­ken müssen Opera­tio­nen verschieben

Die Corona-Zahlen in Deutsch­land sinken zwar weiter, aber aus den Klini­ken kommt noch keine Entwar­nung. In sechs von zehn Kranken­häu­sern in Deutsch­land müssen nach Angaben des Verbands leiten­der Kranken­haus­ärz­te (VLK) wegen coronabe­ding­ter Perso­nal­aus­fäl­le und vieler Covid-Patien­ten immer noch Opera­tio­nen verscho­ben werden. «Die Pande­mie ist noch nicht vorbei, und der zuneh­men­de politi­sche Streit gefähr­det die Versor­gungs­la­ge», sagte VLK-Präsi­dent Micha­el Weber der «Neuen Osnabrü­cker Zeitung». Aus Sicht der Klini­ken seien an vielen Stellen die Hotspot-Krite­ri­en erfüllt, so dass Eindäm­mungs­maß­nah­men verhängt werden müssten.

Der VLK befrag­te der Zeitung zufol­ge deutsch­land­weit seine Mitglie­der. In der Umfra­ge gaben demnach 20 Prozent der leiten­den Kranken­haus­ärz­te an, dass die Notfall­ver­sor­gung gefähr­det sei. Gut zehn Prozent der Betten auf Allge­mein- und Inten­siv­sta­tio­nen seien weiter von Patien­ten mit einer Corona-Infek­ti­on belegt.

Lauter­bach schrieb dazu, wenn die medizi­ni­sche Versor­gung durch Covid gefähr­det sei, wegen zu vieler Patien­ten oder zu wenig Perso­nal, «sollte die Hotspot Regel des Infek­ti­ons­schutz­ge­set­zes genutzt werden. Genau dafür wurde sie gemacht.» Die Landta­ge in den Bundes­län­dern können nach dem geänder­ten Infek­ti­ons­schutz­ge­setz Regio­nen zu sogenann­ten Hotspots erklä­ren. Dort könnten dann auch wieder schär­fe­re Corona-Regeln vorge­schrie­ben werden.