BIBERACH — Das erste Corona­jahr hat die Stadt­bü­che­rei und ihre Leser vor große Heraus­for­de­run­gen gestellt: zweimal musste im Lockdown geschlos­sen werden und dazwi­schen waren die Ausleih­be­din­gun­gen oft einge­schränkt. Das Büche­rei­team hat seine Exper­ti­se und Flexi­bi­li­tät einge­setzt, um den Kunden trotz­dem ein Maximum an Medien­ser­vices zu bieten. Dass dies gelun­gen ist, zeigt die Zahl der Medien­nut­zun­gen, die sogar um 0,8 Prozent über den Spitzen­wer­ten des Vorjah­res liegt. Biblio­theks­lei­ter Frank Raumel freut sich, dass die Leser die Anstren­gun­gen des Büche­rei­teams mit großer Treue belohnt haben. 

„Natür­lich“, so Raumel, „erklärt sich das auch aus der hybri­den Aufstel­lung des Medien- und Infor­ma­ti­ons­zen­trums. Wir haben schon früh begon­nen, auch digita­le Medien anzubie­ten. So stehen heute in unserer Abtei­lung „MIZ24“ E‑books, E‑Audiobooks, E‑Journals, E‑Papers und zahlrei­che quali­fi­zier­te Wissens-Daten­ban­ken 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche zur Verfü­gung. Hinzu kommt ein umfang­rei­ches Angebot an Musik und an Filmen zum Download oder zum Strea­ming. Und darauf haben die Kunden während der Schließ­zei­ten auch inten­siv zugegrif­fen: Während die Auslei­he der physi­schen Medien um 16,3 Prozent zurück­ging, wuchs die digita­le Nutzung um 93 Prozent. Dadurch waren 669 400 Medien­nut­zun­gen zu verzeich­nen – 0,8 Prozent mehr als im vergan­ge­nen Rekordjahr.

Was für die Medien­nut­zung gilt, gilt auch für die Besucher­strö­me: durch die pande­mie­be­ding­te Reduzie­rung um 1052 Öffnungs­stun­den (- 22,3 Prozent) reduzier­ten sich die physi­schen Besuche um 36,1 Prozent, während sich im Gegen­zug die digita­len Kontak­te auf Homepage und Daten­ban­ken fast verdrei­facht haben (+ 193,4 Prozent). Je Kalen­der­tag bedeu­te­te dies 2632 Kunden­kon­tak­te (+ 66,7 Prozent).
Dies liegt zum einen an zusätz­li­chen digita­len Medien­an­ge­bo­ten, aber auch an den neuen Vermitt­lungs­an­ge­bo­ten. So konnten mehre­re biblio­theks­päd­ago­gi­sche Angebo­te für die Grund­schu­le und die Erstle­se­för­de­rung „Buchent­de­cker“ digita­li­siert werden, Online-Tutori­als erstellt und viele Medien­emp­feh­lun­gen über die Homepage gegeben werden. 

„Trotz aller Fortschrit­te bei der Digita­li­sie­rung des Medien- und Service­an­ge­bots“, so Biblio­theks­lei­ter Raumel, „fehlt die Büche­rei in ihrer Funkti­on als Dritter Ort immer deutli­cher und schmerz­haf­ter. Ohne die direk­ten Begeg­nun­gen und Gesprä­che, ohne das quirli­ge Leben im Treff­punkt Stadt­bü­che­rei, ohne die inspi­rie­ren­de Kommu­ni­ka­ti­on mit den Lesern und unter den Lesern hier im Medien- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum, fehlt etwas Wesent­li­ches. Deshalb hoffen wir, dass wir über den jetzi­gen Abhol­ser­vice hinaus, unser Haus bald wieder für alle Bürge­rin­nen und Bürger öffnen dürfen.“ 

Den aktuel­len Jahres­be­richt, der in einer bunten Zusam­men­stel­lung die Neuerun­gen im vergan­ge­nen Jahr dokumen­tiert, wird allen Abhol­kun­den in gedruck­ter Form mitge­ge­ben und steht allen anderen Kunden und Freun­den der Stadt­bü­che­rei auf der Homepage www.medienzentrum-biberach.de digital zur Verfügung.