Erneut wird das Osterfest im Vatikan nicht wie sonst zelebriert: Statt auf dem Petersplatz vor Zehntausenden hält Franziskus die Messe zum Ostersonntag im Petersdom ab. Dort erlaubt: nur 200 Würdenträger.
ROM (dpa) — Papst Franziskus hat wegen der Pandemie auch in diesem Jahr seine Messe zum Ostersonntag nur in kleinem Rahmen gefeiert.
Normalerweise begeht das katholische Kirchenoberhaupt das Fest der Auferstehung von Jesus Christus vor Zehntausenden Besuchern auf dem Petersplatz. Diesmal wurde der Gottesdienst wie bereits im Vorjahr während der ersten Corona-Welle in den Petersdom verlegt.
In der riesigen Basilika im Vatikan durften wegen des Gesundheitsschutzes nur etwa 200 Würdenträger und andere Zuhörer die Zeremonie am Vormittag verfolgen. Gegen 12 Uhr stand der für katholische Gläubige wichtigste Papst-Segen «Urbi et Orbi» auf dem Programm.
Die Messe des 84-jährigen Franziskus war im Internet zu sehen. Außerdem wurde sie von Fernsehsendern weltweit gezeigt. Mit dem Segen «Urbi et Orbi» (Für die Stadt und den Erdkreis) erlässt das Kirchenoberhaupt den Gläubigen die Strafen für bereute und gebeichtete Sünden. In der Regel wird er außer zu Ostern nur zu Weihnachten und nach einer Papstwahl gesprochen. Wegen der Pandemie hatte Franziskus im Vorjahr zusätzlich einen Sondersegen gespendet. In den vergangenen Tagen wurden auch die Riten der Karwoche und zur Osternacht nur vor kleinen Gruppen von Gläubigen gefeiert.
In ganz Italien gelten über Ostern strenge Reise- und Kontaktverbote. Die Regierung in Rom hatte das Mittelmeerland extra vom 3. bis 5. April zur Roten Zone erklärt, um Osterurlaube und Besuche bei entfernt lebenden Verwandten möglichst zu unterbinden. Ausländische Touristen sind kaum in der Stadt.
Der katholische Kirchenstaat in Rom richtet seine Corona-Schutzmaßnahmen stets stark nach den Vorgaben der italienischen Regierung. Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte seit Februar 2020 mehr als 110 000 Corona-Tote.