BODNEGG — Gut eine Woche nach dem überra­schen­den Rückzug von Bürger­meis­ter Chris­ti­an Frick bewirbt sich Patrick Söndgen. Der 32-Jähri­ge ist in Weingar­ten geboren, lebt aber derzeit mit Frau Lea und der 8 Monate alten Tochter in Neckar­west­heim. 2019 hatte er als Bürger­meis­ter in Berg kandi­diert, musste sich aber in einem spannen­den Zweikampf mit Manue­la Hugger am Ende geschla­gen geben. 

«Meine damali­ge Bewer­bung kam vielleicht noch etwas zu früh und es hat mir an der ein oder anderen Stelle am kommu­na­len Rüstzeug gefehlt», erklärt Patrick Söndgen rückbli­ckend. «Darum war mir klar, dass ich daran arbei­ten werde. »Tatsäch­lich hat er seitdem noch einmal die Hochschul­bank gedrückt. Das Studi­um Public Manage­ment (Manage­ment und Verwal­tungs­wirt­schaft) wird er in Kürze abschlie­ßen. Seine Master­ar­beit befin­det sich gerade in den letzten Zügen. Die Möglich­keit zu diesem Studi­um bot sich bei seinem aktuel­len Arbeit­ge­ber, der Bundes­wehr. Dort arbei­tet Patrick Söndgen als Zeitsol­dat, kann aber im Falle seiner Wahl zum Bürger­meis­ter, seinen Vertrag vorzei­tig beenden. Bereits zu Beginn seiner Tätig­keit bei der Bundes­wehr hatte Söndgen ein Studi­um der Politik­wis­sen­schaf­ten abgeschlossen.

«Ich habe die Kommu­nal­po­li­tik nach meiner ersten Bewer­bung in Oberschwa­ben nie aus den Augen gelas­sen und die Zeit zur Weiter­bil­dung genutzt», beschreibt Söndgen seine Aktivi­tä­ten. «Und natür­lich habe ich auch beobach­tet, welche Chancen sich in der Heimat für eine neue Kandi­da­tur ergeben könnten. »Bodnegg schien dabei immer eine attrak­ti­ve Option. Gegen den Amtsin­ha­ber hätte er aller­dings eine Bewer­bung nie in Erwägung gezogen. Durch den Rückzug von Chris­ti­an Frick habe sich die Lage dann aller­dings überra­schend gewen­det. Beson­ders gefreut hat mich, dass ich von mehre­ren Seiten Anrufe bekom­men habe, ob ich mir eine Kandi­da­tur vorstel­len könne«, so Söndgen. Nach einer Woche Bedenk­zeit und Beratung mit seiner Familie, habe er sich für eine Bewer­bung um die Nachfol­ge von Chris­ti­an Frick entschlossen. 

«Auch wenn die Chance zur Bewer­bung überra­schend kam, ist sie nun kein Schnell­schuss», bekräf­tigt Patrick Söndgen seine Ambitio­nen. «Ich bewer­be mich vielmehr aus Überzeu­gung: weil ich ein Kind der Region bin, weil ich Bodnegg kenne und als attrak­ti­ve Gemein­de sehr schät­ze und weil ich schon vor drei Jahren in Berg gezeigt habe, dass mir Kommu­nal­po­li­tik im Blut liegt.»

Patrick Söndgen tritt als unabhän­gi­ger Kandi­dat an, geht aber offen mit seiner Partei­mit­glied­schaft in der CDU um. «In der Gemein­de werden für mich ausschließ­lich die Inhal­te zählen und daran lasse ich mich auch messen. Im Falle einer Wahl ist meine Familie bereit, mit mir den Umzug von Neckar­west­heim zurück nach Oberschwa­ben anzutre­ten. »Der Umzug nach Neckar­west­heim war einst keine Entschei­dung gegen Oberschwa­ben, sondern ermög­lich­te seiner Frau die gemein­sa­me Tochter in der Nähe der Großel­tern großzu­zie­hen, während Söndgen bei der Bundes­wehr berufs­be­dingt unter­wegs war.

Auch wenn die Zeit bis zur Wahl kurz ist, möchte Patrick Söndgen die Heraus­for­de­run­gen und Chancen Bodneggs gemein­sam mit den Bürge­rin­nen und Bürgern identi­fi­zie­ren und im Falle seiner Wahl, zusam­men mit dem Gemein­de­rat anneh­men. «Vor allem aber möchte ich den Blick für das große Ganze einbrin­gen und bin mir sicher, dass mir meine Erfah­run­gen außer­halb der Kommu­nal­ver­wal­tung dabei helfen. Bei den Begrif­fen Zeiten­wen­de, Energie­wen­de, Agrar­wen­de und Wärme­wen­de wird deutlich, dass Deutsch­land in allen politi­schen Ebenen oft reagiert. Auf Bund und Land können Kommu­nen aber nicht warten. Gerade hier in der Herzkam­mer der Demokra­tie, müssen wir wieder vor die Welle kommen, wo es möglich ist. Wir können die Proble­me von heute nicht allein mit den Werkzeu­gen von gestern lösen. Wir müssen die Trends der Zeit, wie die Digita­li­sie­rung nutzen, um die Verwal­tung und die Bürger zu entlas­ten, um Ressour­cen wieder freizu­ma­chen für andere Aufgaben.«

Ob Kommu­nal­po­li­tik gelingt, hänge auch damit zusam­men, wie sie kommu­ni­ziert und konsu­miert werde, so Söndgen. «Auch hier möchte ich für die Bürge­rin­nen und Bürger Bodneggs konstruk­tiv über neue Wege disku­tie­ren. Meine Kandi­da­tur ist daher auch eine Einla­dung an die Bürge­rin­nen und Bürger, mir ihre Ideen zu kommu­ni­zie­ren. Ich biete an, den Prozess von vorne zu führen.»

In Kürze wird unter www.patrick-soendgen.de eine Homepage an den Start gehen. Außer­dem wird Patrick Söndgen am 23.06. (07:00 bis 09:00 Uhr) bei der Bäcke­rei Schupp (Dorfstra­ße) erstmals anzutref­fen sein. Weite­re Termi­ne werden auch über das Gemein­de­blatt bekannt gegeben.