UHLDINGEN-MÜHLHOFEN (dpa/lsw) — Im Gründungs­jahr kamen etwas mehr als 6600 Besucher, bis heute 15,6 Millio­nen: Das Pfahl­bau­ten-Museum ist in den 100 Jahren seines Bestehens zu einer der Haupt­at­trak­tio­nen am Boden­see gewor­den. Zur Jubilä­ums­sai­son besinnt man sich dort auf die Ursprünge.

Mit zwei aufwen­dig renovier­ten Gebäu­den startet das Pfahl­bau­mu­se­um am Boden­see heute in seine Jubilä­ums­sai­son. Der Verein, der das Freilicht­mu­se­um in Uhldin­gen-Mühlho­fen (Boden­see­kreis) ins Leben gerufen hat, habe sich am 12. März 1922 gegrün­det, teilte das Museum mit. Die ersten beiden Häuser seien am 1. August des gleichen Jahres eröff­net worden.

Anläss­lich des 100-jähri­gen Bestehens seien die beiden ersten Bauten in ihren ursprüng­li­chen Zustand versetzt worden. Die Häuser hätten neue Lehmschich­ten erhal­ten, zudem habe man alte Zugangs­ste­ge ertüch­tigt, sagte Museums­di­rek­tor Gunter Schöbel. In einem der beiden Gebäu­de soll am 2. April eine Sonder­aus­stel­lung eröff­net werden.

Seit der Gründung im Jahr 1922 haben nach Angaben des Museums mehr als 15,6 Millio­nen Menschen die Pfahl­bau­ten besucht, bis zu 300.000 Gäste melde­te die Einrich­tung zuletzt jährlich.

In den Corona-Jahren 2020 und 2021 sei die Zahl der Besucher um etwa 20 Prozent gesun­ken, sagte Museums­di­rek­tor Schöbel. Für die kommen­de Saison erwar­te man aber «wieder ein gutes Jahr und regen Zuspruch, falls uns keine Einschrän­kun­gen errei­chen». In Innen­räu­men gilt für die Besucher zum Start der Saison FFP2-Maskenpflicht.

In dem Freilicht­mu­se­um lassen sich 23 der Stein- und Bronze­zeit nachemp­fun­de­ne Häuser besich­ti­gen und geben so einen Einblick in 3000 Jahre Mensch­heits­ge­schich­te. Die prähis­to­ri­schen Pfahl­bau­ten um die Alpen gehören seit 2011 zum Unesco-Welterbe.