BIBERACH — Großes Interesse am gemeinsamen Austausch über politische und gesellschaftliche Themen zeigten rund zwei Dutzend Jugendliche, die der Einladung des Biberacher Bundestagsabgeordneten Martin Gerster gefolgt waren. Bei einer Pizza im Biberacher Schützenkeller bot der SPD-Politiker und Bundestagskandidat die Gelegenheit, über seine politische Arbeit zu sprechen oder über politische und andere Themen zu diskutieren, die die jungen Leute derzeit umtreiben.
„Die häufigste Frage, die mir von Schülerinnen und Schüler gestellt wurde, ist tatsächlich welches Auto ein Abgeordneter fährt“ leitete Martin Gerster den zwanglosen Austausch mit den Jugendlichen ein. Im weiteren Verlauf wurde es dann doch politischer. Die Jugendlichen stellten fest: “Viele Schüler und Studenten sind durch Corona einsam geworden und der Digitalunterricht hatte nicht dieselbe Qualität wie Unterricht in Präsenz.“ Martin Gerster stimmte zu und betonte: „Unter den Auswirkungen der Pandemie haben viele Menschen gelitten. Wir möchten, dass möglichst viele Menschen sich impfen lassen, damit wir möglichst schnell auch die Herdenimmunität erreichen und zurück in die Normalität können.” Eine Impfpflicht schließt Gerster allerdings explizit aus.
Nach einer großen Fragerunde wurde in Kleingruppen weiterdiskutiert, anfängliche Berührungsängste waren über Pizza und Getränke schnell abgebaut. So wurde auch die Frage nach der Koalitionspräferenz gestellt. Für Gerster ist es wichtig, dass die SPD mit ihrem regierungserfahrenen Spitzenkandidaten Olaf Scholz den Kanzler stellt oder aber die Opposition anführt. Als wichtigste Herausforderung der Politik für die Zukunft sieht Gerster den bröckelnden Zusammenhalt in unserer Gesellschaft: „Für mich ist es sehr wichtig, dass wir Brücken bauen zu allen Teilen der Gesellschaft, auch zu denen, die noch nicht wahlberechtigt sind“. Die jungen Leute waren sichtlich froh über diese außergewöhnliche Gelegenheit – gerade nach einer so langen und eher ereignislosen Zeit der Pandemie – zum informellen Austausch mit Politikerinnen und Politikern. Wegen des großen Gesprächsbedarfs wurde die Veranstaltung so auch um gut eine Stunde überzogen. Angesichts der sehr positiven Resonanz freut sich Gerster bereits auf die nächste Ausgabe von „Pizza & Politik“ in der Region.