FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen ist im DVV Pokal ausge­schie­den. Das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm hat gegen die United Volleys Frank­furt mit 2:3 (23:25, 27:25, 21:25, 25:15, 14:16) verlo­ren. In einem Spiel mit Höhen und Tiefen konnten die Häfler nicht an ihre Leistung aus der Champi­ons League anknüp­fen. Im Finale in Mannheim am 28. Febru­ar 2021 trifft Frank­furt auf die Netzhop­pers Königs Wusterhausen.

Daniel Malescha auf Frank­fur­ter Seite war in den ersten Minuten der omniprä­sen­te Mann auf dem Feld. Vier der ersten sechs Punkte machte der Ex-Häfler. Zwei für sein jetzi­ges und zwei für sein ehema­li­ges Team (2:2, 3:3). Und dann kam das, was oft kam in den vergan­ge­nen Spielen. Linus Weber ging zum Aufschlag, berei­te­te die Block­chan­ce für Dejan Vincic vor (5:3) und vollstreck­te gleich noch selbst (7:3). Der VfB spiel­te nicht spekta­ku­lär, aber Frank­furt hatte wenig entge­gen­zu­set­zen. Als Vincic erst Weber block­frei bedien­te (15:12) und dann gleich selbst noch im Block zugriff (16:12), war der Satz fast vorbei. Zumin­dest in den Köpfen der Häfler.

Denn die United Volleys hatten wenig Lust, mit einem Satzver­lust in das Match zu starten. Ein erstes Aufbäu­men war von Jakob Günthör zu spüren. Der gebür­ti­ge Häfler hatte keine Lust mehr, gegen Nemo Mote den Kürze­ren zu ziehen und schnapp­te sich den Austra­li­er im Block (21:19). Eine beein­dru­cken­de Aufschlag­se­rie von Tim Grozer brach­te Frank­furt sogar heran. Fried­richs­ha­fen wollte es sicher machen und setzte auf Linus Weber. Der aller­dings verzog zur ersten Führung der Hessen. Auch den Satzball beför­der­te Weber in den Block. Frank­furt hatte den Satz gedreht, ohne dass der VfB drei Mal blinzeln konnte (23:25).

Der mit einem Muskel­fa­ser­riss ausge­fal­le­ne Lukas Maase sprach seinem Kolle­gen Weber von außen Mut zu. Und der hatte genau den im Aufschlag. Erneut starte­te der junge Deutsche eine Serie und brach­te seine Mannschaft nach vorn (7:4, 9:4). „Endlich“ wollte man als Häfler Fan ganz laut brüllen, als Weber auch im Angriff durch­kam (11:4, 18:10) und der Rekord­meis­ter wieder komfor­ta­bel führte. Doch — Geschich­te wieder­holt sich ja bekannt­lich — wieder kam Grozer zum Aufschlag und der Abwehr um Libero Markus Steuer­wald zitter­te das Händchen (18:12, 18:14). Auch im Angriff ging es nicht mehr wie bisher, was vor allem bei Nicolas Marechal zu spüren war. Mario Schmid­gall, auch ein Häfler Nachwuchs­ta­lent, block­te den Franzo­sen zum Ausgleich (24:24). Marechal packte aber seine ganze Erfah­rung aus, traf die Finger des Frank­fur­ter Blocks (26:25) und konzen­trier­te sich auf sein Service. Nach seinem Ass hörte man in der Zeppe­lin Cat Halle A1 ein paar Felsbro­cken purzeln (27:25).

Der dritte Satz sollte ganz anders laufen als die ersten beiden. Denn plötz­lich gingen die United Volleys in Führung (6:8). Erst ein Block von Marcus Böhme glich die Partie wieder aus (9:9). Tim Grozer setzte sein Service ins Aus und Linus Weber tat es ihm mit dem Aufschlag­feh­ler gleich (12:12). Fried­richs­ha­fen musste kämpfen. Dejan Vincic, für den das Spiel kein einfa­ches war, musste nach einem verkorks­ten Zuspiel und einem Ball ins Aus auf die Bank (15:19). Cheftrai­ner Micha­el Warm versuch­te es mit Joe Worsley und Rares Balean. Doch das Heimteam war völlig von der Rolle. Der dritte Satz war ebenfalls weg (21:25).

Balean blieb auf dem Feld. Auch Arno van de Velde bekam seine Chance. Und plötz­lich war der VfB wieder da. Die Häfler spiel­ten nicht schön, aber effek­tiv. Balean block­te Grozer, der Bruder von Super­star Georg traf selbst die Linie nicht (9:7, 11:7). Haude­gen Jochen Schöps, der nun die Kohlen für Frank­furt aus dem Feuer holen sollte, schei­ter­te ebenfalls am späte­ren besten Häfler Rares Balean (16:9). Inner­halb von Minuten waren die Hessen im Hinter­tref­fen und gaben, nach einem kraft­vol­len Angriff von Martti Juhka­mi, den Satz ab. Mit 25:15 deklas­sier­te der VfB seinen Gegner und hätte befreit in den Final­durch­gang gehen können.

Hätte — denn dieser Entschei­dungs­satz begann wieder verkrampft. Linus Weber und Rares Balean setzten ihre Angrif­fe ins Aus (0:3). Wieder war es Balean, der die Hoffnung mit einem Ass gegen Grozer zurück­brach­te (4:5). Als Martti Juhka­mi auch noch einen Service­win­ner nachleg­te (9:8), war Fried­richs­ha­fen sogar zurück im Spiel. Doch spätes­tens mit Linus Webers Übertritt beim Angriff sanken wieder die Köpfe (10:11). Einen Match­ball verga­ben die Hessen noch, Jakob Günthör setzte seinen Angriff ins Aus. Der angriffs­star­ke Grozer machte den Sack aus dem Hinter­feld schließ­lich zu (16:14)

„Die Mannschaft konnte leider die Leistung der vergan­ge­nen Woche in Itali­en nicht wieder­ho­len“, zeigte sich Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt enttäuscht. „Dann wird es eben gegen eine stark aufspie­len­de Frank­fur­ter Mannschaft schwie­rig. Gratu­la­ti­on an Jochen Schöps und Co.“