LEUTKIRCH — Zu mehr Zivil­cou­ra­ge ruft das Polizei­re­vier Leutkirch und die Stadt Leutkirch auf. Im Rahmen der bundes­wei­ten Präven­ti­ons­kam­pa­gne „Aktion-Tu-Was“ gibt es dazu eine Banneraktion.

Bürger­meis­te­rin Chris­ti­na Schnitz­ler und Achim Stauden­mai­er, Leiter des Leutkir­cher Polizei­re­viers präsen­tier­ten gestern auf dem Gänsbühl das dazuge­hö­ri­ge Banner, welches auf die Aktion aufmerk­sam macht. Die Polizei gibt dazu sechs Regeln aus, die helfen sollen, mehr Zivil­cou­ra­ge zu zeigen. 

„In einer Not- und Gefah­ren­la­ge muss einfach bei jedem der Impuls kommen helfen zu wollen. Bei Kindern trägt eine gute Erzie­hung zu diesem Willen bei. Erwach­se­ne versi­chern sich ihrer Überzeu­gung durch ethisch-morali­sche und emotio­na­le Bildung. Wir wissen durch unsere Lebens­er­fah­rung, dass jeder mal in die Situa­ti­on kommen kann, wo Hilfe in der Not gebraucht wird – zumal unter­las­se­ne Hilfe­leis­tung unter Strafe steht. Die Politik und die Gesell­schaft ermun­tern zu solch vorbild­li­chem, hilfs­be­rei­ten Verhal­ten und honorie­ren dieses beispiels­wei­se mit dem Zivil­cou­ra­ge­preis. Tu was!“, so Achim Stauden­mai­er über die Aktion.

„Zivil­cou­ra­ge bedeu­tet sich für die Rechte anderer einzu­mi­schen oder zu Wort zu melden, um damit Unrecht und Diskri­mi­nie­rung etwas entge­gen­zu­set­zen. Das kann jeder von uns – man muss es nur tun“, so Bürger­meis­te­rin Schnitzler. 

Situa­tio­nen, in denen Gefah­ren­po­ten­tia­le stecken, gibt es viele – ob im Alltag, in den eigenen vier Wänden, im Büro, in den sozia­len Medien, in öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln oder beim Einkau­fen. Oft reicht aber schon ein entschie­de­nes Auftre­ten oder die Einbin­dung von Umste­hen­den, um den Täter zumin­dest einzu­schüch­tern. Die Tipps der Polizei sollen hier helfen und ermuntern.

„Ein äußerst gelun­ge­nes Beispiel für Zivil­cou­ra­ge gab es erst kürzlich in Leutkirch. Zeugen hatten einen mit einem Messer bewaff­ne­ten Räuber beobach­tet und gleich die Polizei gerufen. Durch eine gute Perso­nen­be­schrei­bung und präzi­se Angaben zur Flucht­rich­tung halfen sie der Polizei, den Täter noch auf der Flucht festzu­neh­men und auch die Beute sicher­zu­stel­len“ berich­tet Staudenmaier. 

Vom Referat Präven­ti­on des Polizei­prä­si­di­ums ist geplant, dass alle betei­lig­ten Städte und Gemein­den die Banner ab sofort für die Dauer von acht Wochen inner­halb des öffent­li­chen Raumes anbrin­gen. Künftig dann jährlich wieder­keh­rend im September. 

Der jewei­li­ge Beginn sollte am bundes­wei­ten Tag der Zivil­cou­ra­ge sein; in diesem Jahr am 19. September.

Die sechs Regeln der Polizei für Zeugen und Helfer:

1. Hilf, aber bring Dich nicht in Gefahr
2. Ruf die Polizei unter 110
3. Bitte andere um Mithilfe
4. Präg dir Täter­merk­ma­le ein
5. Kümmer Dich um Opfer
6. Sag als Zeuge aus