Royaler Besuch in der deutschen Haupt­stadt: Der briti­sche Thron­fol­ger Prinz Charles und seine Frau Camil­la geben sich die Ehre.

Prinz Charles wird von seiner Ehefrau, Herzo­gin Camil­la, beglei­tet. Es ist das erste Mal, dass ein Mitglied der König­li­chen Familie an der zentra­len Gedenk­fei­er zum Volks­trau­er­tag teilnimmt.

Am Vormit­tag (11.30 Uhr) empfängt Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­mei­er Prinz Charles und dessen Ehefrau im Schloss Belle­vue, bevor der Prinz sowie Reprä­sen­tan­ten der Verfas­sungs­or­ga­ne um 12.30 Uhr mit Kranz­nie­der­le­gun­gen an der Neuen Wache in Berlin-Mitte der Opfer von Krieg und Gewalt­herr­schaft geden­ken. Charles und Camil­la waren zuletzt im Mai 2019 zu Besuch in Deutsch­land. Seit 1962 war Charles mehr als dreißig Mal in der Bundes­re­pu­blik, sowohl offizi­ell als auch privat.

Stein­mei­er hatte Prinz Charles zu der Gedenk­fei­er einge­la­den. Damit reagier­te der Bundes­prä­si­dent auch darauf, dass die briti­sche Königin ihn vor zwei Jahren zu den damali­gen Feiern zum Geden­ken an das Ende des Ersten Weltkrie­ges 1918 nach London einge­la­den hatte. Es war das erste Mal, dass ein deutsches Staats­ober­haupt zur tradi­tio­nel­len Kranz­nie­der­le­gung am 11. Novem­ber in die briti­sche Haupt­stadt reiste. Die Regie­rung in London hatte dies als «histo­ri­schen Akt der Versöh­nung» gewertet.

Der Volks­trau­er­tag ist ein staat­li­cher Gedenk­tag — immer zwei Sonnta­ge vor dem ersten Advent. Er wird in Deutsch­land seit 1919 began­gen — ursprüng­lich, um Solida­ri­tät mit den Hinter­blie­be­nen der Opfer des Ersten Weltkriegs zu zeigen. Inzwi­schen gedenkt die Bundes­re­pu­blik aller Opfer von Krieg und Gewalt­herr­schaft. Stein­mei­er hat in diesem Jahr den Text des Toten­ge­den­kens im Bundes­tag verän­dert und gedenkt nun ausdrück­lich auch der Opfer terro­ris­ti­scher, politi­scher, islamis­ti­scher, rassis­ti­scher und antise­mi­ti­scher Anschlä­ge und Morde in Deutsch­land aus den vergan­ge­nen Jahren.