STETTEN (dpa/lw) — Drei Jahre nach dem Fund einer Babylei­che in einem Wald in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigma­rin­gen) hat die Polizei weite­re Erkennt­nis­se über die unbekann­te Mutter gewon­nen. Die Analy­se von Gewebe­pro­ben (Isoto­pen­ana­ly­se) des toten Säuglings habe Auskunft zur mutmaß­li­chen geogra­fi­schen Aufent­halts­re­gi­on der Kinds­mut­ter gegeben, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Demnach dürfte die Frau sich in den letzten Schwan­ger­schafts­mo­na­ten überwie­gend in wärme­ren, meeres­na­hen Klima­re­gio­nen — beispiels­wei­se Frank­reich, Belgi­en, Griechen­land oder Spani­en — aufge­hal­ten haben, bevor sie nach Süddeutsch­land kam. Die Daten legen laut Polizei nahe, dass die Unbekann­te sich während der Schwan­ger­schaft nicht perma­nent in einer Region aufhielt und mutmaß­lich auch nicht ihr ganzes Leben in Deutsch­land verbracht hatte. In jünge­ren Jahren könnte sie auch in Osteu­ro­pa oder in Skandi­na­vi­en gelebt haben.

Das vom zustän­di­gen Standes­amt später auf den Namen «Joris» getauf­te und auf dem Fried­hof in Stetten am kalten Markt beerdig­te Kind war von der Kinds­mut­ter lebend geboren und am Auffin­de­ort mit einem Handtuch in den Farben Grau, Schwarz, Rot und Weiß und einer roten Papier­tü­te mit der Aufschrift «Wäsche zum Wohlfüh­len» abgelegt worden.

Von der Staats­an­walt­schaft Hechin­gen ist weiter­hin eine Beloh­nung in Höhe von 4000 Euro für Hinwei­se ausge­setzt, die zur Ermitt­lung der Eltern oder eines Eltern­teils des Säuglings führen.