MÜNCHEN/AUGSBURG (dpa/lby) — Am 9. Mai feiern Russen tradi­tio­nell den Jahres­tag des Sieges der Sowjet­uni­on über Hitler-Deutsch­land. In Bayern sind aus diesem Anlass mehre­re prorus­si­sche Demons­tra­tio­nen angemel­det worden. Vor allem in München stellt sich die Polizei auf einen arbeits­rei­chen Tag ein.

In mehre­ren bayeri­schen Städten sind anläss­lich des Jahres­tags des Sieges der Sowjet­uni­on über Hitler-Deutsch­land am Montag (9. Mai) prorus­si­sche Demons­tra­tio­nen geplant. In München sei zum «Tag des Sieges» eine Versamm­lung unter dem Titel «Diskri­mi­nie­rung gegen russisch­spra­chi­ge Leute» angemel­det worden, teilte das Kreis­ver­wal­tungs­re­fe­rat (KVR) der Landes­haupt­stadt mit. Nach Angaben des Ordnungs­re­fe­rats in Augsburg ist dort ein Aufzug durch die Innen­stadt unter dem Titel «Sieg über den Hitler-Faschis­mus» geplant. Zu den Veran­stal­tun­gen wurden jeweils mehre­re Hundert Teilneh­mer angemeldet.

In Nürnberg sei zunächst für Sonntag ein prorus­si­scher Autokor­so geplant gewesen, sagte ein Sprecher der Stadt. Nach einem Gespräch mit den Veran­stal­tern sei die Demons­tra­ti­on aber um eine Woche auf den 15. Mai verscho­ben worden. Zudem soll sie nicht als Autokor­so, sondern als statio­nä­re Versamm­lung statt­fin­den. Die Veran­stal­ter erwar­ten nach Angaben der Stadt rund 1000 Teilnehmer.

In München stellt sich die Polizei unter­des­sen am Montag auf Gegen­de­mons­tran­ten ein. Unter dem Titel «Stop Putin! Stop Russland! No War!» sei eine Kundge­bung mit etwa 30 Teilneh­mern angemel­det worden, hieß es vom KVR. Die Polizei teilte mit, man sei sich der «beson­de­ren Rolle im genann­ten Versamm­lungs­ge­sche­hen bewusst». Die Beamten seien «auf verschie­de­ne Versamm­lun­gen an diesem Tag vorbe­rei­tet» und würden frühzei­tig mit den Veran­stal­tern sprechen. Das KVR wies darauf hin, dass die Verwen­dung des Z‑Symbols zur Billi­gung des Angriffs­kriegs in der Ukrai­ne straf­bar sei.

Die Stadt Augsburg hatte zuvor einen für den 1. Mai geplan­ten prorus­si­schen Autokor­so verbo­ten, weil dieser nicht angemel­det worden war. Die Veran­stal­ter hätten nur in sozia­len Medien zur Teilnah­me aufge­ru­fen, das sei ein Verstoß gegen das Versamm­lungs­ge­setz. «Als Stadt Augsburg wenden wir uns klar gegen ein solches Verhal­ten, das den Frieden in der Stadt empfind­lich stören kann, und werden dies in enger Zusam­men­ar­beit mit der Polizei bestmög­lich unter­bin­den», sagte Ordnungs­re­fe­rent Frank Pintsch.