Wangen — Ein 40-jähri­ger Mann steht im Verdacht im Rahmen einer Anhörung im Zentrum für Psych­ia­trie (ZfP) die hierfür zustän­di­ge Richte­rin angegrif­fen und gewürgt zu haben. Polizei und Staats­an­walt­schaft ermit­teln wegen des Verdachts der gefähr­li­chen Körper­ver­let­zung und des versuch­ten Totschlags.

Die Richte­rin hatte den 40 Jahre alten Mann am Nachmit­tag des 23.07.2020 im ZfP zur Durch­füh­rung einer Anhörung nach dem Gesetz über Hilfen und Schutz­maß­nah­men bei psychi­schen Krank­hei­ten (PsychKHG) aufge­sucht. Nach dem Stand der bishe­ri­gen Ermitt­lun­gen sprang der Mann im Rahmen der Anhörung plötz­lich auf und attackier­te die Richte­rin, indem er sie am Hals packte, zu Boden riss und mit beiden Händen würgte. Einem anwesen­den Arzt und einem Rechts­an­walt, der ebenfalls der Anhörung beiwohn­te, gelang es zunächst nicht, die Richte­rin aus dem Würge­griff zu befrei­en und den 40-Jähri­gen wegzu­zie­hen. Erst mit Hilfe zweier weite­rer Pfleger konnte die Richte­rin aus dem Würge­griff befreit werden. Sie erlitt durch den Angriff des mutmaß­li­chen Täters leich­te Verletzungen.

Auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Ravens­burg vom 29.07.2020 erließ das zustän­di­ge Amtsge­richt am 31.07.2020 einen Unter­brin­gungs­fehl wegen des dringen­den Tatver­dachts der gefähr­li­chen Körper­ver­let­zung. Der 40-Jähri­ge ist seither einst­wei­len in einer Psych­ia­trie untergebracht.