MOSKAU (dpa) — Nach Schein­re­fe­ren­den will Russland die besetz­ten ukrai­ni­schen Gebie­te völker­rechts­wid­rig annek­tie­ren. Inter­na­tio­nal wird das nicht anerkannt.

Der russi­sche Präsi­dent Wladi­mir Putin hat in einem weite­ren völker­rechts­wid­ri­gen Akt die besetz­ten ukrai­ni­schen Gebie­te Cherson und Saporischschja als unabhän­gi­ge Staaten anerkannt.

Die entspre­chen­den Dekre­te des Kreml­chefs wurden in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) in Moskau veröf­fent­licht. Die Dekre­te gelten gemäß dem inter­na­tio­nal kriti­sier­ten Vorge­hen Moskaus als Voraus­set­zung dafür, dass die Regio­nen an diesem Freitag ihre Aufnah­me in die Russi­sche Födera­ti­on beantra­gen können. In Schein­re­fe­ren­den hatten die Gebie­te zuvor über einen Beitritt zu Russland abstim­men lassen.

Am 21. Febru­ar hatte Putin bereits die Unabhän­gig­keit der ukrai­ni­schen Regio­nen Luhansk und Donezk, die sich «Volks­re­pu­bli­ken» nennen, anerkannt. Alle vier Gebie­te beantra­gen den Beitritt zu Russland, den Putin an diesem Freitag bei einem Festakt im Kreml forma­li­sie­ren will. Die Annexio­nen werden inter­na­tio­nal nicht anerkannt, sie gelten als Bruch des Völker­rechts, den die Ukrai­ne nicht hinneh­men will.

Die ukrai­ni­sche Führung hat vom Westen weite­re schwe­re Waffen gefor­dert, um ihre Gebie­te zu befrei­en. Putin hatte bereits betont, dass die Regio­nen künftig unter dem Schutz der Atommacht Russland stünden. Ein Angriff auf die Terri­to­ri­en werde wie eine Attacke gegen Russland gewer­tet. Das Land werde alle verfüg­ba­ren Mittel einset­zen, um sich zu vertei­di­gen, hatte Putin gesagt.

Russlands Vorge­hen wird inter­na­tio­nal als Verbre­chen gegen die terri­to­ria­le Unver­sehrt­heit der Ukrai­ne angese­hen. Kein Staat erkennt das an.