ULM — Mehr als 1.000 Handwerks­be­trie­be zwischen Ostalb und Boden­see haben sich im vergan­ge­nen Jahr zu Perso­nal­fra­gen bei der Handwerks­kam­mer Ulm beraten lassen. Quali­fi­zier­te Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter sind eine zentra­le Ressour­ce eines Handwerks­be­triebs. Sie sind es, die die Kunden­auf­trä­ge abarbei­ten und die Menschen vor Ort mit Handwerks­leis­tun­gen versor­gen. Sie entschei­den mit ihrer Quali­fi­ka­ti­on und Leistung mit über den wirtschaft­li­chen Erfolg. Sie machen die Wettbe­werbs­fä­hig­keit eines Betriebs mit aus. „Wer die Mitar­bei­ter hat, hat den Markt. Der Fachkräf­te­be­darf wird über Jahre hinweg das entschei­den­de Merkmal für wirtschaft­li­chen Erfolg und Wohlstand für unsere Region sein“, sagt Dr. Tobias Mehlich, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Handwerks­kam­mer Ulm.

Knapp die Hälfte der berate­nen Handwerks­be­trie­be inter­es­siert sich für Instru­men­te, die dabei helfen, neue Fachkräf­te zu gewin­nen und Auszu­bil­den­de zu finden. Wer den Nachwuchs selbst ausbil­det, hat später quali­fi­zier­te Fachkräf­te im Betrieb. Mehr als jeder zehnte Handwerks­be­trieb möchte deshalb wissen, wie es gelin­gen kann Mitar­bei­ter zu halten. Immer mehr Handwerks­be­trie­be versu­chen noch attrak­ti­ve­re Arbeits­be­din­gun­gen zu schaf­fen. Dazu gehört etwa der regel­mä­ßi­ge Austausch mit ihren Beschäf­tig­ten oder auch beson­de­re Formen der Vergü­tung. So können beispiels­wei­se Lob, Kritik und Verbes­se­rungs­vor­schlä­ge direkt in den Arbeits­all­tag integriert werden. Jede dritte Beratung dreht sich um das Thema Perso­nal­füh­rung. „Der Arbeits­markt hat sich in den letzten Jahren zu einem Arbeit­neh­mer­markt entwi­ckelt. Für Beschäf­tig­te ist das eine Chance, für unsere Betrie­be aber heraus­for­dernd. Es sind neue Antwor­ten erfor­der­lich. Diese zu finden, dabei wollen wir mit unserem Angebot helfen“, erklärt Mehlich.

Kleine­re Handwerks­be­trie­be haben das Beratungs­an­ge­bot rund um die verschie­de­nen Perso­nal­the­men im vergan­ge­nen Jahr öfter genutzt. Jeder zweite Betrieb hat weniger als zehn Beschäf­tig­te. In den Bau- und Ausbau­ge­wer­ken, sowie im Elektro‑, Holz- und Metall­be­reich haben 2021 die meisten Beratun­gen statt­ge­fun­den. Die einzel­nen Landkrei­se im Kammer­ge­biet haben dabei das Angebot gleich­mä­ßig genutzt. Das zeigt den flächen­de­cken­den Bedarf für die verschie­de­nen Themen. Die Handwerks­kam­mer Ulm hat eigens für dieses zukunfts­träch­ti­ge Thema zwei neue Beratungs­stel­len geschaffen.

Prozen­tua­le Vertei­lung der Perso­nal­be­ra­tun­gen nach Landkreisen:
Landkreis Ravens­burg: 19 Prozent
Landkreis Biber­ach: 14 Prozent
Landkreis Heiden­heim: 8 Prozent
Boden­see­kreis: 15 Prozent
Alb-Donau-Kreis: 20 Prozent
Ostalb­kreis: 14 Prozent
Stadt­kreis Ulm: 10 Prozent