STUTTGART — Angesichts der aktuel­len Corona-Lage im Land und der nach wie vor besorg­nis­er­re­gend hohen Fallzah­len setzt die baden-württem­ber­gi­sche Landes­re­gie­rung auf eine Vielzahl an Maßnah­men, um einen weite­ren Total-Lockdown zu verhin­dern. Diesen Kurs unter­stützt der hiesi­ge CDU-Landtags­ab­ge­ord­ne­te des Wahlkrei­ses Wangen-Iller­tal, Raimund Haser, im Grundsatz.

Aller­dings fordert er im weite­ren Verlauf der Pande­mie eine baldi­ge Rückkehr zur Betrach­tungs­wei­se und Maßnah­men­er­grei­fung nach Landkrei­sen. „Solan­ge die Infek­ti­ons­zah­len im Land so hoch sind, dass die Nachvoll­zieh­bar­keit der Infek­ti­ons­ket­ten in Gefahr ist, stehe ich hinter den ergrif­fe­nen Maßnah­men der Landes­re­gie­rung. Trotz aller Belas­tung — unser obers­tes Ziel muss bei allem verständ­li­chem Grimm über einzel­ne Maßnah­men immer sein, dass unsere Schulen jeden Tag für alle Schüle­rin­nen und Schüler offen bleiben, dass der Einzel­han­del funktio­niert, dass die Gastro­no­mie wenigs­tens noch einge­schränkt offen­blei­ben kann, und dass die Unter­neh­men ihre Mitar­bei­ter weiter­hin arbei­ten lassen können.“

Die Höhe der Fallzah­len variiert jedoch je nach Landkreis und Region. „Das schlägt sich in den landes­wei­ten Maßnah­men aktuell zu wenig nieder. Mit Blick auf die Unter­schied­lich­keit der pande­mi­schen Entwick­lung in Baden-Württem­berg plädie­re ich dafür, zu den land- und stadt­kreis­be­zo­ge­nen Maßnah­men, so wie einst beim Treffen zwischen Minis­ter­prä­si­den­ten und Kanzle­rin verein­bart, zurück­zu­keh­ren und je nach lokalem Infek­ti­ons­ge­sche­hen situa­ti­ons­an­ge­pass­te Beschrän­kun­gen zu beschlie­ßen. Es macht keinen Sinn, in Wangen Gummi­stie­fel zu tragen, nur weil Heilbronn Hochwas­ser hat“, so der Landtags­ab­ge­ord­ne­te, der den lokalen Bezug politi­scher Entschei­dun­gen auch als Voraus­set­zung für deren Akzep­tanz in der Bevöl­ke­rung ansieht.

Bereits im Mai 2020 hatte die Bundes­kanz­le­rin gemein­sam mit den Minis­ter­prä­si­den­tin­nen und Minis­ter­prä­si­den­ten beschlos­sen, dass lokale Hotspots durch örtlich begrenz­te Maßnah­men bekämpft werden sollen. Mit dem Ausruf der dritten Pande­mie­stu­fe in Baden-Württem­berg vergan­ge­ne Woche wurde die Corona-Verord­nung des Landes um landes­weit gelten­de Maßnah­men ergänzt. „Das mag in einem ersten Schritt richtig gewesen sein. Langfris­tig, sprich: über den Winter hinweg, halte ich das für proble­ma­tisch“, sagt Raimund Haser.