RAVENSBURG – Wer kennt nicht das Bild: das Schnee­räum­fahr­zeug im Winter hebt an der Stadt­gren­ze die Schau­fel hoch und dreht um, obwohl es ein Leich­tes wäre, die Straße einfach weiter entlang zu fahren und zu räumen. Damit und mit vielen anderen Doppel­struk­tu­ren soll nach dem Willen der Städte Ravens­burg und Weingar­ten in Zukunft Schluss sein. 

Die Städte wollen die Zusam­men­füh­rung und gemein­sa­me Aufga­ben­er­le­di­gung ihrer beiden Betriebs- bzw. Bauhö­fe weiter prüfen. Dies entschie­den beide Gemein­de­rä­te in einer gemein­sa­men Sitzung am 26. April in einem Grund­satz­be­schluss. Damit begeben sich die beiden Städte auf den Weg weite­rer inten­si­ver Unter­su­chun­gen zur Zusam­men­le­gung ihrer Bauhöfe.

Dem Grund­satz­be­schluss voraus ging eine Machbar­keits­stu­die mit dem Ergeb­nis, dass eine Zusam­men­le­gung dem Grunde nach sinnvoll wäre. Ein gemein­sa­mer Zentral­bau­hof hätte viele Vortei­le. So könnten beispiels­wei­se durch die gemein­sa­me Nutzung Fahrzeu­ge besser ausge­las­tet werden. Die Anschaf­fung von Spezi­al­ge­rät wäre wirtschaft­lich möglich. Auch könnten Fachab­tei­lun­gen verschmel­zen und besser ausge­las­tet werden. Dies wäre im Hinblick auf die finan­zi­el­le Leistungs­fä­hig­keit beider Städte lohnens­wert. So sollen langfris­tig Kosten gesenkt werden ohne dass Perso­nal abgebaut wird. Die Quali­tät der Aufga­ben­er­le­di­gung soll mindes­tens gehal­ten werden oder steigen. Und vor allem: die Aufga­ben­er­le­di­gung soll überhaupt in allen Fällen gesichert werden. 

Gerade bei Service­leis­tun­gen im Rahmen von Großver­an­stal­tun­gen werden die Vorga­ben immer komple­xer. Das erledigt besser ein leistungs­fä­hi­ger, großer Bauhof. Zudem würde ein moder­ner und attrak­ti­ver Arbeit­ge­ber entste­hen. Gerade in Zeiten von Fachkräf­te­man­gel ein nicht zu unter­schät­zen­der Faktor. Auch vor dem Hinter­grund des Klima­wan­dels wäre eine Zusam­men­ar­beit von Vorteil. Immer häufi­ger entste­hen Extrem­wet­ter­si­tua­tio­nen, die die Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter in den Bauhö­fen bereits heute extrem fordern.

Eine Zusam­men­le­gung der beiden Bauhö­fe wird nun im Detail beleuch­tet. Fest steht noch nichts. Es wird ein länge­rer Prozess. Stimmen alle Parame­ter, dann wäre zunächst eine organi­sa­to­ri­sche Zusam­men­füh­rung in etwa drei Jahren denkbar. Die eigent­li­che, dann auch räumli­che Zusam­men­le­gung wird noch länge­re Zeit in Anspruch nehmen. Denn keiner der beiden derzei­ti­gen Stand­or­te der Bauhö­fe in Ravens­burg oder Weingar­ten kann erwei­tert werden. 

Es wäre ein neuer gemein­sa­mer Stand­ort idealer­wei­se an der Grenze beider Städte notwen­dig. Darüber hinaus wird unter­sucht, ob bzw. wie die Ortsbau­hö­fe in Ravens­burg in den gemein­sa­men Baube­triebs­hof integriert werden könnten. Denkbar wäre, einen Stütz­punkt im Süden von Ravens­burg zur besse­ren Erreich­bar­keit der Arbeits­ge­bie­te und großen Gemar­kungs­flä­chen beispiels­wei­se von Eschach und Taldorf zu schaf­fen. Auch das muss im Einzel­nen unter­sucht werden. Es ist noch ein langer Weg mit sehr vielen Aufga­ben und Prüfun­gen zur Erarbei­tung der optima­len Lösung. Aber der nächs­te Schritt zu mehr inter­kom­mu­na­ler Zusam­men­ar­beit ist gemacht.