DRESDEN (dpa) — In einer Telegram-Gruppe werden Mordplä­ne gegen Sachsen Minis­ter­prä­si­dent laut — es geht um die Impfpflicht. Der Chat hat Folgen: Die sächsi­sche Polizei durch­sucht in Dresden mehre­re Objekte.

Nach Drohun­gen gegen Sachsens Minis­ter­prä­si­den­ten Micha­el Kretschmer (CDU) im Kommu­ni­ka­ti­ons­dienst Telegram durch­sucht die Polizei in Dresden mehre­re Objekte.

Betei­ligt seien auch Spezi­al­kräf­te des Landes­kri­mi­nal­amts (LKA), da Äußerun­gen einzel­ner Mitglie­der der Telegram-Gruppe den Verdacht nahe legten, dass diese im Besitz von schar­fen Waffen und Armbrüs­ten sein könnten, teilte die Polizei am Morgen beim Kurznach­rich­ten­dienst Twitter mit. Nach Angaben eines LKA-Sprechers handelt es sich bei den Objek­ten haupt­säch­lich um Wohnungen.

Im Kommu­ni­ka­ti­ons­dienst Telegram waren laut einem Bericht des ZDF-Magazins «Frontal» von vor einer Woche Morddro­hun­gen gegen den sächsi­schen Minis­ter­prä­si­den­ten aufge­taucht, unter anderem im Zusam­men­hang mit der Diskus­si­on über eine Corona-Impfpflicht.

Die General­staats­an­walt­schaft Dresden und das LKA Sachsen hatten danach Ermitt­lun­gen aufge­nom­men. Im Rahmen des Ermitt­lungs­ver­fah­rens der General­staats­an­walt­schaft wegen Verdachts der Vorbe­rei­tung einer schwe­ren staats­ge­fähr­den­den Gewalt­tat setze die SokoRex des Polizei­li­chen Terro­ris­mus- und Extre­mis­mus-Abwehr­zen­trum (PTAZ) Durch­su­chungs­be­schlüs­se um, hieß es.

Das LKA hatte in der vergan­ge­nen Woche mitge­teilt, konkret gehe es um eine Telegram-Chat-Gruppe mit dem Namen «Dresden Offlin­ever­net­zung». Es habe «in ihrer Kommu­ni­ka­ti­on und in Gesprä­chen bei heimlich und auch teils offen gefilm­ten Treffen im Großraum Dresden Äußerun­gen zu Mordplä­nen» bezüg­lich Kretschmer und weite­ren Vertre­tern der Landes­re­gie­rung gegeben.

Die Drohun­gen hatten bei Politi­kern für Empörung gesorgt. Kretschmer selbst hatte betont: «Wir müssen mit allen juris­ti­schen Mitteln gegen solch eine Entgren­zung vorge­hen. Menschen, die öffent­li­che Ämter haben, sollen keine Angst haben müssen, ihre Meinung zu sagen und ihre Arbeit zu machen.»