Das Bundes­kar­tell­amt sei mit Kaufland und dem Real-Eigen­tü­mer SCP in Verhand­lun­gen über mögli­che Lösun­gen, hieß es in Bonn. Kaufland und SCP hätten der Wettbe­werbs­be­hör­de bereits erste Vorschlä­ge gemacht, um die Beden­ken des Kartell­amts auszu­räu­men. Die Frist für eine abschlie­ßen­de Entschei­dung sei deshalb bis zum 30. Dezem­ber verlän­gert worden. Eine beson­de­re Bedeu­tung kommt nach Einschät­zung der Wettbe­werbs­be­hör­de dabei der Betei­li­gung von mittel­stän­di­schen Händlern an der Veräu­ße­rung der Real-Stand­or­te zu.

Kaufland ist Teil der Schwarz-Gruppe, zu der auch der Discoun­ter Lidl gehört. Die Schwarz-Gruppe in Neckar­sulm ist mit einem Umsatz von mehr als 113 Milli­ar­den Euro schon heute europa­weit der mit Abstand größte Lebensmitteleinzelhändler.

Der russi­sche Real-Eigen­tü­mer SCP hatte die angeschla­ge­ne SB-Waren­haus­ket­te von der Metro erwor­ben, um sie zu zerschla­gen und weiter­zu­ver­kau­fen. SCP zeigte sich trotz der Beden­ken des Kartell­amts optimis­tisch, das Verfah­ren wie geplant bis zum Jahres­en­de abschlie­ßen zu können. «Wir begrü­ßen, dass das Bundes­kar­tell­amt für 92 der 101 von Kaufland angemel­de­ten Stand­or­te absatz­sei­tig keine wettbe­werbs­recht­li­chen Beden­ken sieht», sagte eine SCP-Spreche­rin. Es fänden bereits konstruk­ti­ve Gesprä­che mit dem Bundes­kar­tell­amt statt.

Neben Kaufland inter­es­siert sich unter anderem auch Deutsch­lands größter Lebens­mit­tel­händ­ler Edeka für bis zu 72 Real-Stand­or­te. Hier hat das Bundes­kar­tell­amt noch Zeit bis zum 21. Dezem­ber, um die Übernah­me­plä­ne zu prüfen.