MÜNCHEN (dpa) — Bayerns Minis­ter­prä­si­dent Markus Söder (CSU) hat mit der ehema­li­gen Bundes­kanz­le­rin Angela Merkel (CDU) etwa während schwie­ri­ger Phasen der Corona-Pande­mie Kurznach­rich­ten ausge­tauscht — und teils philo­so­phi­sche Antwor­ten bekom­men. «Ich nenne das immer Konfu­zi­us-SMS, weil sie viel Lebens­weis­heit enthal­ten. Das hat mir oft sehr gehol­fen», sagte Söder der «Augsbur­ger Allge­mei­nen» (Freitag). «Regie­ren heißt leiden» habe ihm Merkel zum Beispiel einmal geschrieben.

Als es «endlo­se» Diskus­sio­nen in Koali­tio­nen gegeben habe, habe er die damali­ge Kanzle­rin gefragt: «Wie hält man es eigent­lich aus mit ständig wechseln­den Koali­tio­nen?» Merkel habe erwidert: «Man muss verges­sen können.» Er habe Merkel sehr zu schät­zen gelernt für ihre Verläss­lich­keit, ihre Souve­rä­ni­tät und manch­mal auch als Mutmacherin.

Gerade in schwie­ri­gen Phasen, etwa auf dem Höhepunkt der Corona-Wellen, hinter­fra­ge man sich noch mehr als sonst, ob das alles richtig sei. «Dann schreibt man auch mal am Abend eine SMS, in der steht: “Ich bin in großer Sorge”», verriet Söder.