WANGEN — Die Haupt­ver­samm­lung des Reitver­eins hat einstim­mig dem Umzug und Neubau seiner Halle im Südwes­ten der ERBA zugestimmt. So kann jetzt der Bauan­trag einge­reicht werden. Im Herbst kommen­den Jahres soll die neue Halle stehen, wenn alles nach Plan läuft. 

In der derzei­ti­gen Reithal­le versam­mel­ten sich die Mitglie­der und konnten sich dort auch das Modell von Archi­tekt Flori­an Nagler ansehen. Nagler war aus München gekom­men, um das Projekt zu erläu­tern und Fragen zu beant­wor­ten. Er stell­te sich vor als ein Archi­tekt, der alles baut „vom Einfa­mi­li­en­haus zur Univer­si­tät und vom Kuhstall bis zur Kirche“. Drei Funktio­nen wird das neue Gebäu­de unter seinem neuen Dach verei­nen: einen Stall, eine 23 mal 60 Meter große Halle und eine Maschi­nen­hal­le. Integriert sind unter anderem Büros, Reiter­st­üb­le und über zwei Stock­wer­ke eine Wohnung, in die ein Betriebs­lei­ter einzie­hen könnte. Obers­tes Ziel bei der einfa­chen Holzbau­wei­se sei es, „verant­wort­lich mit den Ressour­cen umzuge­hen“, sagte Nagler. Wie bisher soll auf dem Dach eine Photo­vol­ta­ik­an­la­ge gebaut werden. Jene, die auf dem jetzi­gen Dach instal­liert ist, wird übernommen. 

Eine Beson­der­heit der Halle: Die Wände sind nach oben und unten in Modulen verschieb­bar, so dass stets gut gelüf­tet werden kann und Pferd und Reiter viel freie Sicht in die Landschaft haben können. Gemein­sam mit dem Archi­tek­tur­bü­ro Nagler will die Firma Holzbau Maier aus Geisel­harz-Schau­wies die Halle verwirk­li­chen. Geschäfts­füh­rer Hubert Maier nahm Stellung unter anderem zum Thema der Holzprei­se. Sie seien im Herbst 2020 auf einem Tiefpunkt gewesen, im Frühjahr 2021 aber „durch die Decke gegan­gen“. Mittler­wei­le habe sich die Lage wieder beruhigt und die Preise seien rückläu­fig. Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang sagte: „Ich freue mich, dass der Reitver­ein mit dem Büro Nagler und der Firma Maier ein kompe­ten­tes Team gefun­den hat.“ Flori­an Nagler sei ein hochde­ko­rier­ter Archi­tekt mit einer Ausbil­dung zum Zimmer­mann und mit dem Unter­neh­men Maier sei ein kompe­ten­ter lokaler Partner im Boot. Vorstän­din Andrea Bietsch nannte die Halle ein „super­tol­les Projekt“. 

Im Anschluss kreis­ten zahlrei­che Fragen um die Belüf­tung in der Halle, die natur­ge­mäß durch die Bewäs­se­rung des Geläufs ständig mit Feuch­tig­keit zurecht­kom­men muss. Archi­tekt Nagler sagte, man habe von Anfang an die Wasser­men­gen abgefragt und einbe­rech­net. Außer­dem gelte: Je mehr Holz verbaut werde, desto besser könne sich die Feuch­tig­keit auch vertei­len. Deshalb wolle man so viel wie möglich Vollholz verwenden. 

Das Projekt wird finan­ziert über mögli­che Zuschüs­se aus der Landes­för­de­rung „Cluster Holz“, dem Württem­ber­gi­schen Landes­sport­bund, einer Eigen­be­tei­li­gung des Vereins sowie Mitteln der Stadt und der Stadt­sa­nie­rung. Der Verkauf der Grund­stü­cke auf dem derzei­ti­gen Areal der Reiter und der ehema­li­gen Kläran­la­ge macht die Co-Finan­zie­rung möglich und notwen­dig, denn die Stadt möchte, dass der Verein seine derzei­ti­ge, funktio­nie­ren­de Anlage verlässt, um Platz für Wohnun­gen zu schaf­fen. „Sie werden aber nicht besser behan­delt als andere Verei­ne“, sagte OB Lang.

Der Zeitplan für die Umset­zung sieht so aus: Noch im Herbst soll mit dem Bau des 115 mal 40 Meter großen Reitplat­zes am neuen Stand­ort begon­nen werden, der im April 2022 fertig­ge­stellt werden soll. Bis dahin nutzen die Reiter die bishe­ri­ge Halle noch. Mit dem jetzi­gen Beschluss kann umgehend der Bauan­trag für die neue Halle gestellt werden. Baube­ginn ist für das Frühjahr 2022 vorge­se­hen und die Fertig­stel­lung im Herbst.

Mit den Reitern wird auch der Hunde­sport­ver­ein an den neuen Stand­ort ziehen.