WANGEN — Bei strah­len­dem Sonnen­schein hat Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang am Samstag deutlich über 100 Bürge­rin­nen und Bürger über das Landes­gar­ten­schau­ge­län­de geführt. Die aller­meis­ten von ihnen blieben bis zum Ende dabei und ließen sich über drei Stunden fesseln von dem, was es an Bewegung mit Blick auf die LGS 2024 gibt.

Noch 16 Monate sind es bis zur Eröff­nung der LGS 2024 am 26. April 2024 – Zeit nicht nur über die Dauer­an­la­gen zu sprechen, die derzeit in Wangen entlang der Argen und im neuen Stadt­teil ERBA/Auwiesen entste­hen. Zeit auch über die Gastge­ber­rol­le, das Ehren­amt und laufen­de weite­re Planun­gen zu sprechen. Den Rahmen für das Gesamt­pro­jekt Landes­gar­ten­schau 2024 bilden aber die Dauer­an­la­gen, die derzeit gebaut werden. „Sie sind das, was für Wangen bleibt nach der Landes­gar­ten­schau 2024“, sagte OB Lang. Dazu gehören die renatu­rier­te Obere Argen, die Spiel­plät­ze, der Kinder­gar­ten, das Alte Feuer­wehr­haus, das neue Stadt­vier­tel im Westen der Stadt. „Auch Aussichts­tür­me bleiben von Garten­schau­en“, sagte OB Lang, was seine Zuhörer mit einem Schmun­zeln kommen­tier­ten. Ebenfalls bleiben wird die Kreis­sport­hal­le, die derzeit vor den Toren des Areals entsteht. Im Novem­ber soll der Holzauf­bau kommen, hieß es. Wie die Fassa­de einmal ausse­hen wird, kann man an einem Stück sehen, das seit Kurzem am Übergang zum Aumüh­le­weg steht.

Mit Hilfe von Bund und Land wird der Radweg gebaut und über sieben Brücken bis in die ERBA geführt. Der neue Sport­park wird das Bewegungs­an­ge­bot für alle Genera­tio­nen zu erwei­tern. Sicht­bar sind die Baufort­schrit­te auch an vielen Stellen im Gelän­de. Die Verbin­dung zwischen Altem Feuer­wehr­haus und Argen­in­sel nimmt immer mehr Gestalt an. Neben dem Wegebau ist bereits die eine oder andere Möblie­rung sicht­bar – ein Bogen für eine Schau­kel zum Beispiel und der Alte Brunnen, der einst als Schen­kung der Familie Wiedemann von der Käserei Adler für den Innen­hof des Rupert-Neß-Gymna­si­ums gestif­tet worden war. Hans Guter­mann hatte die Stadt darauf aufmerk­sam gemacht, dass er neben der Schule ein Schat­ten­da­sein friste­te und verwen­de­te sich für seine Reakti­vie­rung. Der Stein wurde gerei­nigt und kommt nun wieder schön zur Geltung. Und das auch noch in unmit­tel­ba­rer Nähe des LGS-Eingangs beim Alten Feuer­wehr­haus. „Dort werde ich dann während der Landes­gar­ten­schau sitzen und Eintritts­kar­ten ausge­ben“, sagte OB Lang und ergänz­te: „Vielleicht unter­stüt­zen mich dabei einige von Ihnen dabei als Ehren­amt­li­che.“ Schon zuvor hatte er für das ehren­amt­li­che Engage­ment auf dem LGS-Gelän­de gewor­ben. Je mehr Ehren­amt­li­che sich bereits finden würden, desto besser könne Wangen seine Gastge­ber­rol­le ausüben. „In Neuen­burg bei der letzten LGS waren es 350 Menschen, die sich in den Dienst der dorti­gen LGS stell­ten, in Schwä­bisch Gmünd 1500“, sagte er und ließ keinen Zweifel daran, dass er sich diese Marke auch für Wangen wünschen würde.

Die Argen­in­sel wächst sich ein. Die Matten am Argen­ufer dienen dazu, die Bepflan­zung bei hohem Wasser­stand zu schüt­zen, wie OB Lang auf Nachfra­ge erläu­ter­te. Auch zwischen Eisen­bahn­brü­cke und Landfah­rer­platz geht es flott voran. Nach den Arbei­ten im Fluss werden dort nun die Gärten teilwei­se neu angelegt. Sicht­ba­res Zeichen sind die Rankbö­gen, die — bereits angelie­fert — auf den Einbau warten. Der Weg ist schon teilwei­se befes­tigt, so dass sich die vielköp­fi­ge Gruppe auf dem künfti­gen Radweg bewegen konnte. Noch im Herbst will der DAV mit dem Funda­ment für seinen Kletter­turm beim Südring begin­nen, sagte OB Lang.

In den Auwie­sen wird inzwi­schen auf allen Baustel­len gearbei­tet. Dort, wo die Stadt­gärt­ne­rei war, geht der Hausbau sicht­bar nach oben. Daneben sind schwe­re Geräte dabei, die Relik­te der alten Kläran­la­ge zu besei­ti­gen. Als nach dem Bau des Klärwerks bei Pflegel­berg anfangs der 1970er Jahre dort die Reitan­la­ge gebaut wurde, schüt­te­te man die Klärbe­cken einfach zu. So sind jetzt 6,50 Meter tiefe Beton­mau­ern auszu­bau­en, damit dort eine Tiefga­ra­ge entste­hen kann. Mit Blick auf das Vereins­heim des Trach­ten­ver­eins D’Argentaler kündig­te OB Lang das Bundes­trach­ten­fest und das Landes­mu­sik­fest an. Beides wird 2024 im Garten­schau­are­al statt­fin­den und viele Menschen aus ganz Deutsch­land nach Wangen bringen.

OB Lang erläu­ter­te unter­halb des mögli­chen Stand­orts oberhalb des Prall­hangs der Argen noch einmal das geplan­te Turmpro­jekt. Während der Landes­gar­ten­schau 2024 würde der Turm den Besuche­rin­nen und Besuchern den Blick in die Berge ermög­li­chen. Man könnte dort oben auch inter­es­san­te Themen zur Landwirt­schaft zeigen, zum Beispiel auch ein Flachs­feld anlegen, das ans Blaue Allgäu erinnert. Und später würde er dem Park neben den Spiel­plät­zen und der Gastro­no­mie in der ERBA eine Attrak­ti­on hinzu­fü­gen, die für gute Frequenz sorgen und damit auch die Anlagen schüt­zen würde. Auch dem Touris­mus wäre er förder­lich, ist sich Lang sicher. „Ich achte alle Argumen­te dagegen“, beton­te er. „Mal sehen, ob wir es hinbekommen.“ 

Sicht­bar läuft auch die Sanie­rung des alten Werks­ka­nals in den Auwie­sen. Es ist das letzte Stück, das noch seiner Erneue­rung harrte. 

Schließ­lich bot die ERBA jede Menge inter­es­san­te Punkte für Erläu­te­run­gen. Der Haupt­ein­gang für die auswär­ti­gen Besucher wird im Westen der ERBA bei der neuen Reitan­la­ge sein. Dort wird ein entspre­chen­der Parkplatz einge­rich­tet. Von dort können sich die Gäste der Landes­gar­ten­schau 2024 entwe­der direkt in die Gärten orien­tie­ren oder Richtung ERBA gehen. Mit rund 180 000 Quadrat­me­tern ist dieser Stadt­teil etwa so groß wie die Altstadt. Insge­samt werden hier rund 500 Menschen in verschie­dens­ten Berufen arbei­ten und 1000 Menschen im gesam­ten neuen Stadt­teil ERBA/Auwiesen wohnen. 

Während es auf den Baustel­len brummt, laufen im Hinter­grund schon die Planun­gen für die nächs­ten Schrit­te ab. So entste­hen gerade detail­lier­te Pläne für die Saison­be­pflan­zung. „Auf 4500 Quadrat­me­ter Fläche insge­samt wird der Wechsel­flor angepflanzt“, sagte OB Lang. Zwei ausge­wie­se­ne Exper­tin­nen arbei­ten die Konzep­ti­on dafür aus und überle­gen, wo Tulpen­zwie­beln gelegt, wo Sommer­blü­her und Herbst­stau­den ihren Platz finden sollen, um schöne Bilder zu schaffen.

Info: Wer sich für eine Tätig­keit im Ehren­amt auf der LGS vorstel­len kann, kann sich im Inter­net bewer­ben. Alles Wichti­ge findet sich dazu auf https://lgswangen2024.de/ehrenamt/

Der nächs­te Bürger­spa­zier­gang, dann mit LGS-Geschäfts­füh­rer Karl-Eugen Eberts­häu­ser ist am Freitag, 18. Novem­ber um 15 Uhr geplant. 

Der Karten­ver­kauf für die Dauer­kar­ten der LGs 2024 startet im Herbst 2023.