BERLIN (dpa) — Dieser Winter in Deutsch­land ist geprägt von Atemwegs­er­kran­kun­gen. Eine neue Corona-Varian­te breitet sich nun weiter aus. Bei einer anderen Virus­er­kran­kung gibt es hinge­gen eine gute Nachricht.

Der Anteil der Omikron-Subli­nie XBB.1.5 in Deutsch­land ist weiter angestie­gen. In der vergan­ge­nen Woche wurde die Subli­nie in neun Prozent der unter­such­ten Stich­pro­ben nachge­wie­sen, wie das Robert Koch-Insti­tut (RKI) in seinem Covid-19-Wochen­be­richt vom Donners­tag­abend (9. Febru­ar) schrieb. «XBB.1.5 ist nun die am zweit­häu­figs­ten in der Stich­pro­be nachge­wie­se­ne Variante.»

Die Werte basie­ren aller­dings auf gerin­gen absolu­ten Zahlen, denn das vollstän­di­ge Virus­erbgut wird nur bei einem sehr kleinen Anteil positi­ver Proben unter­sucht. Für die kommen­den Wochen werde mit einem weite­ren Anstieg der Varian­te gerech­net, schreibt das RKI. In den USA sei die Varian­te laut der dorti­gen Gesund­heits­be­hör­de bereits dominant. Der Virolo­ge Chris­ti­an Drosten hatte bereits Mitte Januar gesagt, dass die Subli­nie in Deutsch­land vorherr­schend werden dürfte. Das heiße aber längst nicht, dass eine riesi­ge neue Welle noch in diesem Winter drohe.

Keine Erhöhung der Krank­heits­schwe­re erwartet

Nach Angaben der Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) weist die neue Subli­nie keine Mutati­on auf, die für Verän­de­run­gen der Krank­heits­schwe­re bekannt wäre. Laut RKI wurde mit der zuneh­men­den Verbrei­tung der Subli­nie «keine Erhöhung der Krank­heits­schwe­re» beobachtet.

Die bundes­wei­te Sieben-Tage-Inzidenz ist in der vergan­ge­nen Woche um etwa 14 Prozent im Vergleich zur Vorwo­che angestie­gen — jedoch auf einem «vergleichs­wei­se niedri­gen Niveau», wie das RKI mitteil­te. Vor einer Woche hatte das RKI das Corona-Risiko von hoch auf moderat herab­ge­stuft. Zuvor hatte es länge­re Zeit von hohem Risiko gespro­chen. Eine Wieder­hoch­stu­fung bei einer Verschlech­te­rung der Lage sei aber nicht ausgeschlossen.

RSV-Welle laut RKI beendet

Die Zahl der akuten Atemwegs­er­kran­kun­gen in Deutsch­land ist in der vergan­ge­nen Woche im Vergleich zur Vorwo­che leicht gesun­ken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpan­de­mi­schen Jahre. Neben Corona und Influ­en­za belas­te­te in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefähr­li­che Respi­ra­to­ri­sche Synzy­ti­al­vi­rus (RSV) das Gesund­heits­sys­tem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergan­ge­nen Jahres, mittler­wei­le sieht das Insti­tut die Welle als beendet an. Nach RKI-Defini­ti­on endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donners­tag: «Der Infek­ti­ons­druck durch akute Atemwegs­in­fek­tio­nen bleibt in der Winter­sai­son generell hoch, da die Verbrei­tung von akuten Atemwegs­er­re­gern wie Sars-CoV‑2, Influ­en­za­vi­ren und RSV durch den häufi­ge­ren und länge­ren Aufent­halt in Innen­räu­men begüns­tigt wird.» Es bleibe daher weiter­hin sehr wichtig, bei Sympto­men zu Hause zu bleiben und Kontak­te zu meiden.