BERLIN (dpa) – Die Zahl der Corona-Neuin­fek­tio­nen sinkt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit Tagen deutlich unter dem Wert 40. Die Gefah­ren­la­ge wird von «sehr hoch» auf «hoch» heruntergestuft.

Das Robert Koch-Insti­tut (RKI) hat Deutsch­land in seiner Corona-Risiko­be­wer­tung herab­ge­stuft. Das gaben Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) und RKI-Chef Lothar Wieler bekannt.

Die Gefah­ren­la­ge werde von «sehr hoch» auf «hoch» herun­ter­ge­stuft, sagte Spahn. Am 11. Dezem­ber sei sie hochge­stuft worden. Angesichts der über Tage niedri­ge­ren Inziden­zen, der sinken­den Infek­ti­ons­zah­len und der Entspan­nung auf den Inten­siv­sta­tio­nen in Deutsch­land sei dieser Schritt möglich. «Die Lage wird besser, sie wird deutlich besser», sagte Spahn, «aber wir sind noch mitten in dieser Pande­mie». Von 412 Landkrei­sen haben sich nun nur noch in vier mehr als 100 von 100.000 Menschen in den vergan­ge­nen sieben Tagen mit dem Corona-Virus angesteckt.

Infek­ti­ons­zah­len über den Sommer weiter senken

Wieler hat zu einem weite­ren Absen­ken der Infek­ti­ons­zah­len über den Sommer aufge­ru­fen. Mit den zuletzt sinken­den Fallzah­len und einer sich entspan­nen­den Lage auf Inten­siv­sta­tio­nen gebe es zwar gute Nachrich­ten, sagte er. Aber auch wenn sich nun jeder Norma­li­tät und Alltag wünsche, sei die Pande­mie noch nicht vorbei.

Der RKI-Chef erinner­te daran, dass viele Millio­nen Menschen im Land noch nicht geimpft seien, daher seien nur vorsich­ti­ge Öffnungs­schrit­te möglich. Anhand von Model­lie­run­gen gehe das RKI davon aus, dass bei kontrol­lier­tem Öffnen kein weite­res exponen­ti­el­les Wachs­tum der Fallzah­len zu erwar­ten sei und dass die Belas­tung auf den Inten­siv­sta­tio­nen in den nächs­ten acht Wochen immer niedri­ger werde.

Dritte Welle gebrochen

Es sei ein großer Erfolg, dass die dritte Welle gebro­chen worden sei, sagte Wieler. «Jetzt müssen wir diesen Erfolg nutzen, um die Infek­ti­ons­zah­len weiter zu senken. Lassen Sie uns dafür den Sommer nutzen.» Auch inter­na­tio­nal gelte es, die Pande­mie in den Griff zu bekommen.

Um weitge­hend auf Maßnah­men verzich­ten zu können, müssten «mehr als 80 Prozent» der Menschen im Land einen Immun­schutz haben, durch vollstän­di­ge Impfung oder durch­ge­mach­te Infek­ti­on plus Impfung, bekräf­tig­te der RKI-Präsi­dent. Eine einma­li­ge Impfung biete noch nicht ausrei­chend Schutz vor einer Infektion.