BLOOMFIELD HILLS (dpa) — Niemand war je wieder so bunt, so schrill, so exzen­trisch und dabei so gut wie Dennis Rodman. Der ehema­li­ge NBA-Super­star blieb auch nach dem Karrie­re­en­de im Rampen­licht. Nun wird er 60 Jahre alt.

Einen NBA-Spieler wie Dennis Rodman gab es weder vor noch nach ihm.

Der außer­ge­wöhn­li­che Super­star der 90er, der unter anderem an der Seite von Micha­el Jordan bei den Chica­go Bulls spiel­te, wird am 13. Mai 60 Jahre alt. Ein Rückblick in Bildern.

DIE ERFOLGE

Fünf Mal holte Dennis Rodman den NBA-Titel — zwei Mal mit den Detroit Pistons und drei davon in Serie mit dem legen­dä­ren Team der Chica­go Bulls um Jordan, Scottie Pippen und ihm selbst. Rodman war sieben Mal der beste Reboun­der in der stärks­ten Basket­ball-Liga der Welt, wurde zweimal zum besten Defen­siv-Spieler gewählt und schaff­te es zwei Mal ins All-Star-Team. Sein bedin­gungs­lo­ser Einsatz mit Sprün­gen ins Publi­kum waren ein Marken­zei­chen Rodmans.

DIE OPTIK

Bunte Haare, Piercings, Tattoos, wilde Outfits in den unmög­lichs­ten Kombi­na­tio­nen — für die Buchprä­sen­ta­ti­on seiner Autobio­gra­fie auch mal ein weißes Hochzeits­kleid: Rodman war spätes­tens ab seiner Saison bei den San Antonio Spurs 1993/1994 der Hingu­cker und oft auch Aufre­ger der NBA. Dabei hatte er noch zu seiner Anfangs­zeit bei den Detroit Pistons das Image eines schüch­ter­nen großen Jungen, der einfach gerne Basket­ball spielt.

DAS PRIVATE

Die Ehe mit Carmen Electra hielt etwa ein halbes Jahr — und war damit nicht mal die kürzes­te in Rodmans Leben. Mit Annie Bakers, der Mutter seiner ersten Tochter, war er 82 Tage verhei­ra­tet. Zwischen­durch war er auch mit Madon­na liiert. Rodman entwi­ckel­te sich im Laufe seiner Karrie­re zu einem Party­tier mit zahlrei­chen Trips in Casino-Städte wie Las Vegas. Er trank auch nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn viel, war gewalt­tä­tig und hatte mehrfach Ärger mit dem Gesetz. «Ich hätte bei seiner Lebens­füh­rung nicht gedacht, dass er 40 Jahre alt wird», sagte Micha­el Jordan einmal über Rodman.

DIE SCHLUSSPHASE

Nach dem Zerfall der legen­dä­ren Bulls-Mannschaft heuer­te Rodman bei den Los Angeles Lakers an. Die Verbin­dung hielt nicht lange, nach der Saison 1998/1999 entlie­ßen die Lakers Rodman. Als 38-Jähri­ger ging er dann zu den Dallas Mavericks, die damals eines der unattrak­tivs­ten Teams der Liga waren — doch auch diese Stati­on war unter dem Strich eine Enttäu­schung. Bei den Mavericks kam er auf nur zwölf Partien mit vielen Fouls, einer Suspen­die­rung, viel Frust, aber immer­hin auch 14,3 Rebounds je Partie und damit mehr als im ohnehin beein­dru­cken­den Karriereschnitt.

DIE POLITIK / zu Foto mit Kim auf Tribüne

Man reist nicht mal eben so nach Nordko­rea — außer man heißt Dennis Rodman und bezeich­net den Dikta­tor Kim Jong-Un als einen «Freund fürs Leben». Dann geht das gleich vier Mal: 2013, 2014, 2017 und 2018 besuch­te Rodman das abgeschot­te­te Land. Er wolle die USA und Nordko­rea zusam­men­brin­gen, beton­te Rodman mehrmals. Eine Zeitung scherz­te, Rodman sei der einzi­ge gemein­sa­me Bekann­te des damali­gen US-Präsi­den­ten Donald Trumps, den Rodman ebenfalls als Freund bezeich­net, und Kim Jong-Uns. Nie ganz klar wurde, ob Rodmans Besuche und Bitten wirklich dabei halfen, gefan­ge­ne US-Ameri­ka­ner zurück in die Freiheit zu holen.

Von Maximi­li­an Haupt, dpa