Am 25. März wird es in Duisburg nicht nur auf dem Rasen spannend: Denn Uli Hoeneß wird den Start der Natio­nal­elf ins EM-Jahr und die Leistung von Bundes­trai­ner Löw als neuer RTL-Exper­te bewerten.

KÖLN (dpa) — Das könnte prickelnd werden: Bundes­trai­ner Joachim Löw wird bei den ersten Länder­spie­len im EM-Jahr auf Uli Hoeneß treffen.

Der wortge­wal­ti­ge Ehren­prä­si­dent des FC Bayern München wird Ende März bei den drei WM-Quali­fi­ka­ti­ons­par­tien gegen Island, Rumäni­en und Nordma­ze­do­ni­en als RTL-Exper­te fungie­ren, wie der Fernseh­sen­der bekannt­gab. Hoeneß wird die Spiele an der Seite von Modera­tor Flori­an König analy­sie­ren. Der Ex-Natio­nal­spie­ler versprach den Fans in der RTL-Mittei­lung, die Aufga­be mit «100 Prozent» auszufüllen.

Die Premie­re mit dem Promi-Exper­ten Hoeneß findet am Donners­tag, 25. März, beim Heimspiel der deutschen Natio­nal­mann­schaft in Duisburg gegen Island statt. «Ich freue mich sehr auf diese inter­es­san­te Aufga­be, die ja auch für mich etwas ganz Neues ist», sagte Hoeneß. Er berich­tet coronabe­dingt zusam­men mit König aus dem TV-Studio in Köln.

«Ich bin gespannt: Auf diese drei Spiele und meine neue Rolle», sagte der langjäh­ri­ge Macher des deutschen Rekord­meis­ters Bayern München. Für Brisanz ist gesorgt: Nach dem 0:6‑Debakel gegen Spani­en im letzten Länder­spiel des Jahres 2020 hatte es aufge­reg­te öffent­li­che und auch DFB-inter­ne Debat­ten um Löw und die Natio­nal­elf gegeben. Der Langzeit-Bundes­trai­ner muss bei der EM im Sommer Erfol­ge liefern.

Hoeneß kündig­te Klartext an, wie man es von ihm vor TV-Kameras aus seinen vier Jahrzehn­ten als Manager und Präsi­dent des FC Bayern kennt: «Wer mich kennt, weiß, dass ich jede Aufga­be, die ich anneh­me, immer mit 100 Prozent ausfül­le, und das verspre­che ich auch in diesem Fall den Fans und Zuschau­ern zu Hause vor dem Fernseher.»

RTL-Geschäfts­füh­rer Jörg Graf äußer­te sich «begeis­tert», dass Hoeneß «mit seiner geball­ten Fußball­kom­pe­tenz und Leiden­schaft für den Sport» das RTL-Team verstär­ken wird. «Wir freuen uns auf seine neue Rolle, auf spannen­de Analy­sen und fundier­te Experten-Gespräche.»

Nach dem Abpfiff der Länder­spie­le stellt sich der Bundes­trai­ner Löw tradi­tio­nell zunächst Fragen beim übertra­gen­den Sender. Dabei trifft der 61-Jähri­ge nun auf Hoeneß, der in seinen frühe­ren Funktio­nen beim FC Bayern auch Löw hin und wieder hart kriti­sier­te. Im Novem­ber 2019 hatte Hoeneß beim deutschen Rekord­meis­ter nicht wieder als Präsi­dent kandi­diert. Er gehört aber weiter­hin dem Münch­ner Aufsichts­rat an.

Namhaf­te Exper­ten haben durch­aus einen Einfluss auf die Wahrneh­mung und Einord­nung von Länder­spie­len, der Natio­nal­elf und des Trainers. Löw kennt das Spiel­chen seit bald 15 Jahren als Chefcoach: Frühe­re RTL-Exper­ten waren bei Länder­spie­len etwa der frühe­re Bundes­trai­ner Jürgen Klins­mann oder Ex-Natio­nal­spie­ler Micha­el Ballack. Auch mit dem ehema­li­gen Natio­nal­tor­hü­ter Oliver Kahn (ZDF) oder seinem langjäh­ri­gen Spieler Basti­an Schwein­stei­ger (ARD) hatte Löw schon verbal nach Länder­spie­len zu tun.

Die Zusam­men­ar­beit von Hoeneß mit RTL gilt für die drei März-Partien. Der Privat­sen­der hält die exklu­si­ven TV-Rechte an allen zehn Partien der deutschen Natio­nal­mann­schaft im Rahmen der Quali­fi­ka­ti­on für die nächs­te WM-Endrun­de Ende 2022 in Katar.