LEUTKIRCH — Über 800 Menschen aus und um Leutkirch wurden mit den unter­schied­lichs­ten Veran­stal­tun­gen der Inter­kul­tu­rel­len Woche 2021 erreicht.

„Wir schau­en auf ein umfang­rei­ches Programm mit 12 an 10 Orten in Leutkirch zurück und möchten uns nochmal herzlichst bei allen Mitwir­ken­den für Ihr Engage­ment bedan­ken“ so Leutkirchs Integra­ti­ons­be­auf­trag­te Maria Söllner.

Auch das Jugend­haus-Team resümiert eine positi­ve Bilanz der 15. Inter­kul­tu­rel­len Woche. „Ich bin begeis­tert und es freut mich sehr, dass diese Woche, wie auch ihre Vorgän­ger zum Erfolg wurde, sich in Leutkirch etabliert hat und so gut angenom­men wird“, so Jugend­haus­lei­ter Dietmar Müller. Auch für Leonie Vogt, neue Mitar­bei­te­rin im Jugend­haus, fasste die Programm­punk­te positiv zusam­men. „Für mich war die inter­kul­tu­rel­le Woche ein guter Einstieg, um mit verschie­de­nen Menschen in Kontakt zu kommen und diese näher kennen­zu­ler­nen. Beson­ders gefal­len hat mir das gestal­ten der Friedens­fah­nen mit Leutkir­cher Grund­schü­lern und das inter­na­tio­na­le Picknick in der Malzten­ne der Braue­rei Härle“, so Vogt.

Die Woche blick­te aus unter­schied­lichs­ten Perspek­ti­ven auf die Themen Migra­ti­on, Flucht, Integra­ti­on und Begeg­nung. Bereits seit 46 Jahren wird im Rahmen der Inter­kul­tu­rel­len Woche auf Menschen­rech­te und auf das Zusam­men­le­ben unserer vielfäl­ti­gen Gesell­schaft aufmerk­sam gemacht.

Einige Kinder wissen nun seit dem zweispra­chi­gen Bilder­buch­ki­no, dass der Grüffelo auf Arabisch „Grüffelo-Kebab“ anstatt wie in der deutschen Überset­zung „Grüffelo-Grütze“ isst. Das inter­kul­tu­rel­le Mittag­essen im Jugend­haus war an beiden Tagen voll ausge­bucht. „Wir waren erfreut über das große Inter­es­se und die damit verbun­de­ne Offen­heit der Leutkir­cher Bürger und Bürge­rin­nen für das korea­ni­sche und eritre­ische Essen im Jugend­haus. Deshalb bekamen auch die Menschen, die bei der Zuberei­tung mitge­hol­fen haben, sehr viel Lob und Anerken­nung dafür“, so Dietmar Müller vom Jugendhaus.

Die Leutkir­cher Stadt­ka­pel­le umrahm­te das Inter­kul­tu­rel­le Picknick musika­lisch. „Es freute mich sehr, dass die Stadt­kap­pel­le beim Inter­kul­tu­rel­len Picknick dabei war und ich bleibe im Kontakt mit den Verant­wort­li­chen, um die Teilha­be für Menschen mit Migra­ti­ons- und Flucht­ge­schich­te auch für das in mancher Augen tradi­tio­nel­le Vereins­we­sen zu öffnen“, so Söllner.

Bürger­meis­te­rin Chris­ti­na Schnitz­ler, sprach beim Kinoabend mit dem Dokumen­tar­film „Yves Verspre­chen“ in ihrem Grußwort davon, dass auch für Leutkirch das Thema Flucht und Migra­ti­on dauer­haft ein Thema bleiben wird. Der Dokumen­tar­film „Yves Verspre­chen“ zeigte einen eindrück­li­chen Perspek­tiv­wech­sel, welchen Erwar­tungs­druck viele Geflüch­te­te ausge­setzt sind, welcher sie beispiels­wei­se nach einer Abschie­bung sofort wieder aufbre­chen lässt.

Auf dem Straßen­fest in der Gerber­gas­se saßen unter­schied­lichs­te Natio­na­li­tä­ten an einem Tisch. „In der Gerber­gas­se wohnen über 16 Natio­na­li­tä­ten. Auch wenn nicht alle an den Vesper­tisch gekom­men sind, sondern einige nur von ihrem Fenster das Fest beobach­tet haben, gab es sehr schöne Begeg­nun­gen, die von einer Offen­heit und Unvor­ein­ge­nom­men­heit geprägt waren,“ so die Leutkirchs Kinder, Jugend- und Famili­en­be­auf­trag­te Carmen Scheich. Neben deutschen Klassi­kern, traten auch zwei Mundhar­mo­ni­ka-Spieler und ein Sänger aus Somalia auf. Die offene Bühne war ein voller Erfolg und hat einige versteck­te musika­li­sche Talen­te gezeigt.

„Was ich neben einem erschöpf­ten aber erfolg­rei­chen Gefühl aus dieser Woche mitneh­me, ist die Frage: Wie können Begeg­nungs­or­te in Leutkirch weiter ausge­baut werden, wo sich Menschen mit und ohne Migra­ti­ons­ge­schich­te treffen können und wo ein Austausch auf Augen­hö­he statt­fin­den kann — mit dem Ziel mehr Teilha­be für alle am gesell­schaft­li­chen Leben zu ermög­li­chen“ , resümiert die Integra­ti­ons­be­auf­trag­te Maria Söllner.