STUTTGART (dpa) — Im Zusam­men­hang mit dem Diesel­skan­dal haben sich bis Ende Juni 2804 Merce­des-Kunden einer Muster­fest­stel­lungs­kla­ge von Verbrau­cher­schüt­zern angeschlos­sen. Das teilte ein Sprecher des Bundes­amts für Justiz der Deutschen Presse-Agentur auf Anfra­ge mit. Die erste mündli­che Verhand­lung findet am Diens­tag (12.7.) am Oberlan­des­ge­richt in Stutt­gart statt.

Die Verbrau­cher­schüt­zer werfen dem Autobau­er im Kern eine bewuss­te Manipu­la­ti­on von Abgas­wer­ten vor und wollen Schaden­er­satz für betrof­fe­ne Kunden erstrei­ten. Der Konzern halte die in Diesel­kla­gen geltend gemach­ten Ansprü­che für unbegrün­det, teilte eine Spreche­rin auf Anfra­ge mit. Das gelte auch für die Musterfeststellungsklage.

Diese hatte der Verbrau­cher­zen­tra­le Bundes­ver­band (vzbv) im vergan­ge­nen Jahr einge­reicht. Sie ist eine Art «Einer-für-alle»-Klage: Der Verband zieht stell­ver­tre­tend für die Autobe­sit­zer vor Gericht — mit weniger Aufwand und Risiko für den Einzel­nen. Würde den Kunden ein Recht auf Schaden­er­satz zugespro­chen, müssten sie dieses dann aber selbst durchsetzen.

Eine ähnli­che Klage hatten die Verbrau­cher­schüt­zer 2018 bereits gegen Volks­wa­gen einge­reicht. Anfang 2020 einig­te man sich auf einen Vergleich, den rund 245.000 Kunden akzeptierten.