Boomen­der Online-Handel — und Laden­plei­ten in den Fußgän­ger­zo­nen: Das soll so nicht weiter­ge­hen. Wirtschafts­mi­nis­ter Altmai­er hat deshalb Betrof­fe­ne und Exper­ten zum «Runden Tisch» geladen. Er hat auch schon eigene Ideen.

Nach dem Gespräch mit Vertre­tern aus Handel, Kultur und Kommu­nen will der CDU-Politi­ker sich zu den Ergeb­nis­sen äußern. Mit dabei ist unter anderem der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Handels­ver­ban­des Deutsch­land (HDE), Stefan Genth.

Altmai­er setzt etwa darauf, den sogenann­ten statio­nä­ren Einzel­han­del digita­ler zu machen, damit er gegen die große Online-Konkur­renz besser bestehen kann. Der Markt­an­teil des Online­han­dels war während des Shutdowns im Frühjahr sprung­haft gestie­gen — wenn Menschen nicht mehr aus dem Haus wollen oder die Geschäf­te sogar vorüber­ge­hend schlie­ßen, ist das Bestel­len im Inter­net eine willkom­me­ne Alter­na­ti­ve. Der Handels­ver­band HDE hatte ein 100 Millio­nen Euro schwe­res Förder­pro­gramm gefor­dert, um Händler bei der Digita­li­sie­rung zu unterstützen.

Aller­dings machen auch große Einkaufs­zen­tren außer­halb der Innen­städ­te den kleine­ren Geschäf­ten oft das Leben schwer. Ziel soll daher aus Altmai­ers Sicht sein, die Stadt­zen­tren auch unabhän­gig vom Kommerz wieder attrak­ti­ver für die Menschen zu machen.

Aus Sicht von Ev Bange­mann, Handels­exper­tin beim Beratungs­un­ter­neh­men EY, sind verschie­de­ne Strate­gien ratsam. «Kleine­re Städte sollten sich darauf fokus­sie­ren, Treff­punk­te für die Region zu werden», riet sie. Es müssten zudem Plätze geschaf­fen werden, die Kultur, Freizeit und Erholung verbin­den. Große Geschäf­te müssten stärker auf digita­le Angebo­te wie digita­le Größen­be­rech­nung oder kontakt­lo­ses Shopping setzen. Kleine­re Geschäf­te könnten sich in regio­na­len Platt­for­men zusam­men­tun. Kunden in die City locken könnten kleine­re Geschäf­te und Bouti­quen, die regio­na­le Produk­te verkauf­ten, die es nur dort gebe.

Der Deutsche Städte­tag hatte bereits einen «Boden­fonds» vorge­schla­gen, damit Kommu­nen leich­ter Immobi­li­en in zentra­len Innen­stadt­la­gen erwer­ben können, um deren Attrak­ti­vi­tät zu erhöhen — etwa, indem Raum für Begeg­nung und sozia­le Einrich­tun­gen, aber auch mehr Wohnun­gen entstehen.