Als Agentin Emma Peel in der Serie «Mit Schirm, Charme und Melone» wurde sie in den 60ern weltweit bekannt. Diana Rigg war auch Bond-Girl, spiel­te Shake­speare und stand in «Game of Thrones» vor der Kamera.

Ihre Tochter Racha­el Stirling teilte mit: «Meine gelieb­te Mutter ist heute früh fried­lich im Schlaf gestor­ben, zu Hause umgeben von ihre Familie.» Die Briti­sche Filmaka­da­mie BAFTA twitter­te kurz darauf: «Wir sind traurig über den Tod von Dame Diana Rigg.»

Ihre Rolle als Agentin Emma Peel in der Fernseh­se­rie «Mit Schirm, Charme und Melone» machte sie zum Sexsym­bol der Sixties. Witzig, intel­li­gent und mit geziel­ten Karate­schlä­gen setzte sie sich gegen Bösewich­te mit viel Sex-Appeal zur Wehr. Diana Rigg wurde dadurch weltweit bekannt — auch wegen ihrer hautengen Leder- und Vinyl-Outfits. Doch als sie heraus­fand, dass selbst die Kamera­män­ner mehr verdien­ten als sie, stieg sie nach zwei Staffeln aus.

Geboren wurde Diana Rigg — die später die briti­sche Auszeich­nung «Dame» bekam — am 20. Juli 1938. Ihre Kindheit verbrach­te sie im indischen Jodhpur. Mit 17 wurde sie in die berühm­te Schau­spiel­schu­le Rada in London aufge­nom­men und spiel­te danach in der Royal Shake­speare Compa­ny. Doch 1965 verließ sie die weltbe­kann­te Theater­grup­pe fürs Fernse­hen, um aus der klassi­schen Schau­spie­le­rei auszubrechen.

Nach ihrem Serien-Erfolg als scharf­zün­gi­ge Agentin brach­te sie 1969 als einzi­ges Bond-Girl den Schür­zen­jä­ger unter die Haube. George Lazen­by spiel­te den Spion in «James Bond 007 — Im Geheim­dienst Ihrer Majes­tät» — ebenfalls zum einzi­gen Mal. Danach stand Diana Rigg für die Agatha-Chris­tie-Verfil­mung «Das Böse unter der Sonne» vor der Kamera und spiel­te in «Pygma­li­on» — der Bühnen­ver­si­on von «My Fair Lady» — die weibli­che Haupt­rol­le. Für ihre Titel­rol­le in Euripi­des’ «Medea» erhielt sie 1994 einen Tony Award.

2013 feier­te die damals 75-Jähri­ge ein weltwei­tes Comeback als zynische und intri­gan­te Dornen­kö­ni­gin Lady Olenna Tyrell im Fanta­sy-Epos «Game of Thrones» und wurde dafür dreimal für einen Emmy nominiert. «Ich liebe es, die Bösen zu spielen», sagte sie dem Sender BBC. «Die sind so viel inter­es­san­ter als die Guten.» Fünf Jahre später kehrte sie an den Broad­way im Musical «My Fair Lady» zurück, diesmal als Mutter von Profes­sor Higgins.

Bis ins hohe Alter war Dame Diana Rigg aktiv: Selbst an ihrem 80. Geburts­tag stand sie auf der Bühne. Im Jahr darauf filmte sie mit «Shaun of the Dead»-Regisseur Edgar Wright den Horror­film «Last Night in Soho». Ihre letzten Monate habe ihre Mutter damit verbracht, «freudig über ihr außer­ge­wöhn­li­ches Leben nachzu­den­ken», erklär­te Racha­el Stirling, «voller Liebe, Lachen und tiefem Stolz auf ihren Beruf. Ich werde sie unbeschreib­lich vermissen.»