BERLIN — 750.000 Euro stellt der Bund für Klima­schutz­maß­nah­men im Kißleg­ger Schloss­park bereit: Der Haushalts­aus­schuss des Deutschen Bundes­ta­ges hat in seiner Sitzung am Mittwoch eine entspre­chen­de Förde­rung aus dem Programm „Anpas­sung urbaner Räume an den Klima­wan­del“ für den Luftkur­ort im Allgäu beschlossen. 

Der Biber­acher Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te und stell­ver­tre­ten­de Vorsit­zen­de des Haushalts­aus­schus­ses Martin Gerster, der sich im Ausschuss für die Förde­rung stark gemacht hat, freut sich mit der Gemein­de über diesen Erfolg:

„Das ist eine tolle Nachricht für Kißlegg! Der Park vor dem Neuen Schloss kann jetzt mit Unter­stüt­zung des Bundes klima- und zukunfts­fest gemacht werden“, so der SPD-Politi­ker, der Bürger­meis­ter Dieter Kratten­ma­cher persön­lich per Telefon über die Entschei­dung in Berlin infor­miert und damit große Freude ausge­löst hatte. 

Im Schloss­park Kißlegg ist ein großer Teil der Baumbe­stän­de bereits akut durch die klima­ti­schen Verän­de­run­gen der letzten Jahre beein­träch­tigt. Beson­ders die vielen Eschen im Park leiden unter Trocken­heit und Pilzbe­fall – ein Drittel musste bereits entfernt werden, ein weite­res Drittel muss in naher Zukunft voraus­sicht­lich ebenfalls gefällt werden. Mit der Förde­rung des Bundes soll dem klima­be­ding­ten Baumschwund entge­gen­ge­wirkt werden: So möchte die Gemein­de unter anderem massiv auffors­ten und neue Bäume pflan­zen, die den Bestand im Park für die nächs­ten Jahrzehn­te sichern und stärken sollen. Dabei werden verstärkt sogenann­te „Klima­bäu­me“ verwen­det, die mit dem verän­der­ten Klima besser zurecht­kom­men. Außer­dem sollen Rasen­flä­chen in arten­rei­che Feucht­wie­sen umgestal­tet, das Wasser­ma­nage­ment verbes­sert und das Wegenetz sinnvoll angepasst werden.

„Die Gemein­de hat mit ihrem Konzept voll überzeugt, der Schloss­park passt sehr gut in das Klima­an­pas­sungs­pro­gramm“, ist der Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te Martin Gerster überzeugt. „Der Park ist eine acht Hektar große, grüne Lunge für Kißlegg, bietet Versi­cke­rungs­flä­che bei Stark­re­gen oder Hochwas­ser, die Bäume speichern CO2 und senken durch Verduns­tung die Tempe­ra­tur im Ort. Diesen Klima­schutz­bei­trag des Schloss­parks gilt es zu erhal­ten, vor allem aber das Poten­zi­al des Parks voll auszu­schöp­fen und für die Zukunft fit zu machen. Auch als eine das Ortsbild prägen­de Grünflä­che und als öffent­li­cher Raum für die Bürge­rin­nen und Bürger ist der Park unersetz­lich. Ich finde es deshalb großar­tig, dass die Gemein­de dieses Zukunfts­pro­jekt so engagiert voran­treibt“, so Martin Gerster.

Neben mehr Klima­schutz sind mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung aus dem Bundes­pro­gramm auch Maßnah­men für mehr Barrie­re­frei­heit geplant. Das kommt allen Einwoh­nern Kißleggs sowie den Besuche­rin­nen und Besuchern des Kurorts zugute – beson­ders wichtig sind diese Maßnah­men aber auch für die Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner in den Pflege­hei­men und den Werkstät­ten für behin­der­te Menschen, die sich in unmit­tel­ba­rer Nähe zum Schloss­park befinden. 

„In der SPD-Frakti­on im Bundes­tag kämpfen wir seit Jahren insbe­son­de­re an der Seite von SPD-Umwelt­mi­nis­te­rin Svenja Schul­ze für wirksa­me Maßnah­men gegen den Klima­wan­del“, so Gerster weiter, der als Haushalts­po­li­ti­ker mit Verant­wor­tung für den Etat des Bundes­in­nen­mi­nis­te­ri­ums auch für den Bevöl­ke­rungs- und Katastro­phen­schutz des Bundes zustän­dig ist. „Wir müssen bereits heute vorsor­gen, dass unsere Heimat robust ist gegen die Auswir­kun­gen des Klima­wan­dels, während wir weiter hart dafür arbei­ten, dass echter Klima­schutz und ein nachhal­ti­ge­res Leben und Wirtschaf­ten möglich ist. Das Bundes­pro­gramm zur Anpas­sung urbaner Räume an den Klima­wan­del leistet dabei einen entschei­den­den Beitrag.“

Seit 2011 fördert das Bundes­um­welt­mi­nis­te­ri­um im Rahmen der „Deutschen Anpas­sungs­stra­te­gie an den Klima­wan­del (DAS)“ lokale und regio­na­le Projek­te, die Antwor­ten auf die Folgen der Erder­wär­mung liefern und die Anpas­sung an den Klima­wan­del unter­stüt­zen. Mit dem Sonder­pro­gramm werden inves­ti­ve Maßnah­men zur klima­ge­rech­ten Anpas­sung von Park- und Grünan­la­gen geför­dert, die zur CO2-Minde­rung und Verbes­se­rung des Klimas in urbanen Räumen, also Städten und Gemein­den, beitragen.