STUTTGART (dpa) — Das CDU-«Sofortprogramm» für den Fall eines Siegs bei der Bundes­tags­wahl ist aus Sicht von SPD-Kanzler­kan­di­dat Olaf Scholz mit heißer Nadel gestrickt. «Ich glaube, dass es nichts hilft, wenn jetzt jeden Tag neue hekti­sche Program­me vorge­stellt werden», sagte Scholz am Montag am Rande eines Besuchs beim Deutschen Gewerk­schafts­bund in Stutt­gart. «Es geht um eine große Zukunft für unser Land, das kann man sich nicht mal neben­bei ausdenken.»

Auf den Inhalt des CDU-Papiers ging der Kanzler­kan­di­dat, der mit seiner SPD die Union in den Umfra­gen überflü­gelt hat, nicht ein. Statt­des­sen kriti­sier­te Scholz die Sozial­po­li­tik der Union: «CDU/CSU wollen keinen besse­ren Lohn für Leute, die wenig verdie­nen. Sie sind gegen den Mindest­lohn. Und sie sind gegen ein stabi­les Renten­ni­veau, das wollen sie nicht garan­tie­ren.» Das sei auch bei dem TV-Triell am Sonntag­abend deutlich geworden.

Unions­kanz­ler­kan­di­dat Armin Laschet hatte zuvor in Berlin ein «Sofort­pro­gramm» vorge­stellt, das im Fall eines Wahlsiegs in den ersten 100 Tagen der Regie­rung umgesetzt werden soll. Die Union will demnach vor allem Famili­en, Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer, Polizei, Einsatz­kräf­te und den Mittel­stand in den Blick nehmen.