STUTTGART (dpa/lsw) — Schwä­che­re Schüler sollen in den Sommer­fe­ri­en erneut in spezi­el­len Förder­kur­sen coronabe­ding­te Wissens­lü­cken schlie­ßen können. Diese Lernbrü­cken seien wichtig, da viele Kinder und Jugend­li­che Schwie­rig­kei­ten mit dem Fernun­ter­richt hätten, teilte das Kultus­mi­nis­te­ri­um am Mittwoch in Stutt­gart mit. Zudem konnten manche von ihnen nur sehr schwer für das Online-Lernen erreicht werden. Bereits im vergan­ge­nen Jahr hatten 61 500 Schüler freiwil­lig in den Ferien die Schul­bank gedrückt; 6550 Lehrer waren im Einsatz.

Jeder vierte bis fünfte der deutsch­land­weit etwa elf Millio­nen Schüler muss laut Bundes­bil­dungs­mi­nis­te­ri­um teils erheb­li­che Lernrück­stän­de aufar­bei­ten und benötigt Förderung.

Die Vorar­bei­ten für die Nachhil­fe sind laut Kultus­mi­nis­te­ri­um bereits in vollem Gange. Der Unter­richt soll wie im vergan­ge­nen Jahr von erfah­re­nen Pädago­gen wie Lehrkräf­ten, Lehramts­an­wär­tern und Referen­da­ren erteilt werden. Vorzug erhiel­ten Lehrkräf­te, die die Schüler kannten oder im nächs­ten Schul­jahr unter­rich­ten sollten. Beson­ders gute Chancen hatten auch Lehramts­be­wer­ber, die bereits ein Einstel­lungs­an­ge­bot zum Schul­jahr 2020/2021 erhal­ten hatten. Der Verband der Nachhil­fe- und Nachmit­tags­schu­len hatte sich beschwert, weil seine Mitglie­der bei dem baden-württem­ber­gi­schen und fast allen anderen ähnli­chen Förder­pro­gram­men der Länder außen vor bleiben mussten.

Laut Minis­te­ri­um werden kriti­sche Rückmel­dun­gen aus der Stich­pro­ben­er­he­bung an Schulen, die 2020 an den Lernbrü­cken teilge­nom­men haben, und aus den Gesprä­chen zu Lernma­te­ria­li­en und dem entspre­chen­den Fortbil­dungs­an­ge­bot bei der Planung berück­sich­tigt. Die bishe­ri­gen Teilneh­mer hätten die 13 Millio­nen Euro teuren staat­li­che Nachhil­fe sehr positiv bewertet.