ROM (dpa) — Nach wie vor versu­chen viele Migran­ten, über das zentra­le Mittel­meer von Nordafri­ka nach Europa zu gelan­gen. Ein deutsches Rettungs­schiff hat nun hunder­te von ihnen aufgenommen.

Das Hilfs­schiff «Sea-Eye 4» hat nach Angaben der priva­ten deutschen Betrei­ber in kurzer Zeit rund 330 Boots­mi­gran­ten auf dem Mittel­meer an Bord genom­men. Das schrieb die Organi­sa­ti­on Sea-Eye am Montag auf Twitter.

«In ihrem fünften Einsatz rette­te die Crew 99 Menschen, die größten­teils angeben, aus Syrien zu stammen», hieß es weiter. Bereits in den vergan­ge­nen Tagen hatten die zivilen Seenot­ret­ter über Hilfs­ein­sät­ze berich­tet. Die Boots­mi­gran­ten brechen meist von Libyen und Tunesi­en aus in kleinen Booten Richtung Itali­en auf. Viele von ihnen geraten auf den schlecht ausge­rüs­te­ten Booten in lebens­ge­fähr­li­che Lagen.

Unter den Menschen, die bereits am Sonntag an Bord des Schif­fes gebracht worden waren, seien Kinder, ein acht Monate altes Baby und eine schwan­ge­re Frau, berich­te­te Sea-Eye.

Das Schiff «Sea-Eye 4» des 2015 in Regens­burg gegrün­de­ten Vereins hat Anfang des Monats den Einsatz zur Bergung von in Not gerate­nen Migran­ten im Mittel­meer aufge­nom­men. Die Missi­on wird von United4Rescue, dem Bündnis für die zivile Seenot­ret­tung, und der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on German Doctors unterstützt.

Nach UN-Angaben starben in diesem Jahr schon mehr als 550 Menschen beim Versuch, das zentra­le Mittel­meer zu überque­ren. Auf der italie­ni­schen Insel Lampe­du­sa kamen kürzlich an einem Wochen­en­de mehr als 2000 Geflüch­te­te an.