Rund 30 Sekun­den soll die Erde gebebt haben, Staub stieg auf, das Meer trat in Form eines Tsuna­mis über die Ufer: Bei einem starken Erdbe­ben in der östli­chen Ägäis stürz­ten Gebäu­de ein, es gab Tote und Verletz­te — und auch erste Nachbeben.

Mehre­re Gebäu­de stürz­ten ein, Menschen wurden verschüt­tet. Auf der griechi­schen Insel Samos wurden Medien­be­rich­ten zufol­ge vorerst acht Verletz­te im Kranken­haus behan­delt. Sowohl dort als auch an der türki­schen Westküs­te trat nach dem Beben das Wasser über die Ufer, auch gab es bereits mehre­re Nachbeben.

Das erste Beben hatte nach Angaben der natio­na­len türki­schen Katastro­phen­be­hör­de eine Stärke von 6,6. Die für Erdbe­ben zustän­di­ge US-Behör­de USGS gab die Stärke des Bebens sogar mit 7 an. Das Zentrum habe in der Ägäis vor der türki­schen Provinz Izmir, rund 16 Kilome­ter nördlich der griechi­schen Insel Samos gelegen, berich­te­ten türki­sche und griechi­sche Medien. TRT zeigte Bilder von einge­stürz­ten Mehrfa­mi­li­en­häu­sern und von Staub­wol­ken über der Stadt Izmir. Es wurde von Panik auf den Straßen während des Bebens berich­tet, Telefon­ver­bin­dun­gen seien unter­bro­chen gewesen.

In Griechen­land war vor allem die Insel Samos betrof­fen, wo Medien­be­rich­ten zufol­ge mindes­tens acht Verletz­te im Kranken­haus behan­delt wurden. In der Klein­stadt Vathy gab es einen Tsuna­mi. Griechi­sche Fernseh­sen­der zeigten Bilder von der überflu­te­ten Küsten­pro­me­na­de, wo das Wasser Autos wegspül­te. Der Strom fiel aus. Auch auf Bildern aus dem türki­schen Seferi­hi­sar waren überflu­te­te Gassen zu sehen. Exper­ten warnten im Inter­view mit TRT vor einem mögli­chen weite­ren Tsuna­mi. Erdbe­ben-Insti­tu­te berich­ten bereits über erste Nachbe­ben weiter westlich des Haupt­be­bens, mehre­re davon über 4.

Das Deutsche Geofor­schungs­zen­trum (GFZ) in Potsdam infor­mier­te am Freitag­mit­tag ebenfalls über das «schwe­re Erdbe­ben mit einem Tsuna­mi». Nach GFZ-Berech­nun­gen erreich­ten die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern. Sie könnten an der Küste womög­lich bis zu drei Meter hoch auflaufen.

Der türki­sche Präsi­dent Recep Tayyip Erdogan richte­te sich in einem Tweet an die Bevöl­ke­rung. Man stehe den vom Erdbe­ben betrof­fe­nen Menschen mit allen Mitteln bei. In Griechen­land ist der stell­ver­tre­ten­de Bürger­schutz­mi­nis­ter auf dem Weg nach Samos.

Verschie­de­nen Berich­ten zufol­ge soll das Beben in der türki­schen Metro­po­le Istan­bul und bis in die griechi­sche Haupt­stadt Athen zu spüren gewesen sein.